Klimaschutz, Energiewende, Umweltproblematiken: Nachhaltigkeit ist heute im Trend und man bringt es häufig mit diesen Themen in Verbindung.1 Der Verzicht auf Plastiktüten oder die stärkere Nutzung eines Fahrrads sind oft Synonyme für nachhaltiges Handeln als Individuum. „Fridays for Future“ oder Demonstrationen rund um Atomausstiege scheinen hingegen das mediale Geschehen zu dominieren.
Das Pariser Klimaabkommen, die 17 Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen („Agenda 2030“) oder diverse Klimakonferenzen der letzten Jahre tragen dieser globalen Aufgabe Rechenschaft, indem sie Nachhaltigkeit quantifizieren. Sie definieren Zeiträume, bestimmen klare Ziele und nehmen dadurch Staaten und deren Regierungen in die Pflicht, ihren Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung zu leisten. Und die Unternehmen? Überbieten sich in Versprechen zum Abbau von CO2-Emissionen oder der Adaptierung grüner Energiegewinnung. Egal ob Individuum, Politik oder Unternehmen: Nachhaltigkeit muss im Jetzt entstehen, um in der Zukunft für künftige Generationen zu wirken. Hier kommen auch die Bankenwirtschaft und nachhaltige Geldanlagen ins Spiel.
1Quelle: Studie „Umweltbewusstsein in Deutschland“ des Umweltbundesamtes. Stand: Mai 2019
Mit +96 % hatte sich beispielsweise das Anlagevolumen deutscher Privatanleger, Privatanlegerinnen in nachhaltigen Öko- und Ethikfonds in 2019 bereits auf 18,3 Mrd. Euro fast verdoppelt. Das meldet der aktuelle FNG-Marktbericht 2020 .
Nachhaltigkeit steht seit einiger Zeit im Trend, sodass insbesondere nachhaltige Anlageprodukte einen Boom erfahren, der sich wohl ungebrochen fortführt. Diese findet man am Markt unter verschiedenen Begriffen: Green Bonds und Impact Investing sind beispielsweise nachhaltige Produkte bzw. Anlagemethoden, die sowohl für Privatpersonen als auch Unternehmen verfügbar sind. Die Anzahl der auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Anlageprodukte wächst stetig.
Gerade bei der Vielzahl von nachhaltigen Anlageprodukten ist eine allgemeingültige Definition von nachhaltigen Investments sinnvoll. Der Begriff „Nachhaltigkeit“ ist weder geschützt noch ausreichend quantifizier- oder messbar – zumindest im Finanzwesen. Folgendes halten wir fest:
Die ältere Generation möchte ihren Kindern und Enkelkindern eine gute Zukunft bieten. Die 20- bis 30-jährigen wollen sowieso wissen, was mit ihrem Geld geschieht.
Viele möchten unbedingt mit ihrem Anlagekapital etwas Sinnvollen bewegen – da ist sich Philip Gisdakis, Chefanlagestratege der HypoVereinsbank sicher.
Eine der drängendsten Fragen für private Anlagen ist, ob die Ausrichtung der Investmentstrategie auf Nachhaltigkeitsaspekte mit Performance-Einbußen verbunden ist. Ethik, Verantwortung und Umweltbewusstsein gehören bei der Geldanlage mittlerweile zum „guten Ton“. Wer sein Kapital anlegt, hat den Wunsch, dass es sich auch lohnt. In Zeiten hoher ökologischer und sozialer Sensibilität wünschen viele Investoren, dass die Rendite „sauber, fair und gerecht“ erwirtschaftet wird. Das Beste daran: Wer mit reinem Gewissen investiert, muss nicht auf Rendite verzichten – denn die Performance nachhaltiger Portfolios übertrifft oftmals gar herkömmliche Investments. Voraussetzung dafür ist, dass die Risiken entsprechend gemanaged und die Anlagen sorgfältig ausgewählt werden. Mehr Informationen zum Thema Rendite bei nachhaltigen Geldanlagen erhalten Sie
hier
Sich für ein nachhaltiges Investment zu entscheiden, bedeutet nicht, auf Performance verzichten zu müssen. Im Gegenteil: Durchschnittlich schneiden nachhaltige Fonds in Sachen Rendite nicht schlechter ab als „herkömmliche“ Investmentprodukte – oftmals sind sie sogar besser. Auch beim Risiko gibt es eine positive Entwicklung. So fällt zwar die Diversifikation mit der Fokussierung auf Nachhaltigkeit etwas geringer aus. Kompensiert wird dies aber durch geringere Nachhaltigkeitsrisiken, z. B. Umweltrisiken oder Reputationsrisiken.
Was macht eine nachhaltige Bank aus? Als Unternehmen haben wir, die gesamte UniCredit, Nachhaltigkeit als Teil unserer DNA definiert. Wir unterstützen den Zugang zu Finanzmitteln und deren Einbeziehung, indem wir verantwortungsbewusstes Finanzverhalten fördern und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen fördern.
2Quelle: ESG and financial performance: aggregated evidence from more than 2000 empirical studies', Journal of Sustainable Finance and Investment, Gunnar Friede, Timo Busch, Alexander Bassen, 2015
Hinweis: Aktuell gibt es bei der Bewertung von nachhaltigen Finanzdienstleistungen und Finanzprodukten noch keine einheitlichen Kriterien. Und damit keinen einheitlichen Standard. Unterschiedliche Finanzanbieter können daher auch unterschiedlich bewerten.
Finanzdienstleistungen und Finanzprodukte, die derzeit als nachhaltig gelten, können möglicherweise – aufgrund des fortwährenden Prozesses neuer Kriterien, Bewertungen und gesetzlicher Vorgaben der Europäischen Union (EU) für ökologisch nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten – künftige gesetzliche Nachhaltigkeits-Anforderungen nicht mehr erfüllen.
Für unsere Kund:innen mit nachhaltigkeitsbezogenen Zielen haben wir als HypoVereinsbank (HVB) eigene Produktkriterien definiert. Im Wesentlichen orientieren sich diese Kriterien am Konzept der Verbände der deutschen Finanzindustrie ( GEMEINSAMES KONZEPT DER DK, BVI UND DDV ). Fonds/ETFs werden unter anderem durch ISS ESG ( INSTITUTIONAL SHAREHOLDER SERVICES GERMANY AG ) auf Basis der definierten HVB-Kriterien auf Portfolioebene geprüft. Auch Fonds/ETFs, die im Namen und/oder in Werbematerialien "nachhaltige" Begrifflichkeiten (ESG, Sustainable, etc..) verwenden bzw. in ihrer Anlagestrategie Nachhaltigkeitsthemen berücksichtigen, können aktuell als „nicht nachhaltiges Produkt“ in der HVB eingestuft werden. Näheres dazu erfahren Sie hier und bei Ihrer HVB-Beraterin und Ihrem HVB-Berater.