Die Mobilitätswende erreicht die heiße Phase. Ab 2035 sind in der EU keine Neuwagen mit Verbrenner-Motor, die beim Fahren CO2-Emissionen ausstoßen, mehr zugelassen. Dann, so der Plan, surren zwischen Brüssel, Bukarest und Barcelona Millionen Elektrofahrzeuge leise über den Asphalt. Und Millionen dieser Batterieautos brauchen Energienachschub an einer Ladesäule oder Wallbox, wo es „grünen“ Strom gibt.
Der Stecker, der zigmillionenfach für die Ladebuchsen der Fahrzeuge verwendet wird, läuft unter der internationalen Norm IEC 62196 und ist Teil des Typ2-Ladesystems. Politik, EU und Fachwelt nennen den solide geformten blau-schwarzen Kunststoffstutzen längst den „Mennekes-Stecker“. Denn die Ingenieur:innen des Mittelständlers MENNEKES haben ihn konzipiert – und damit einen echten Volltreffer gelandet. Brüssel hat die Typ-2-Steckverbindung aus dem südlichen Sauerland zum EU-weiten Ladeinfrastruktur-Standard erklärt und MENNEKES damit zu einem der wichtigen Treiber der globalen Mobilitätswende gemacht.
Obwohl er das Patent für seine Steckerkonstruktion freigegeben hat, steht Firmenchef Christopher Mennekes damit nicht nur ein Riesenmarktpotenzial auch außerhalb der EU ins Haus. Das rund 90 Jahre alte Unternehmen ist dadurch auch selbst bereits mitten in seiner nächsten Transformation unterwegs. „Schon heute macht die E-Mobilität mehr als die Hälfte unseres Umsatzes aus. Das wird noch erheblich zunehmen und wir werden darüber hinaus noch digitaler und nachhaltiger werden“, erwartet der 44-Jährige.
„Das Auto wird nur einmal elektrisch, da wollen wir mit dabei sein“, das habe schon sein Vater Walter zu ihm gesagt, berichtet Christopher Mennekes. Der gelernte Betriebswirt ist bereits seit 2011 Teil der Geschäftsführung. Seit der Vater 2023 in den Ruhestand gewechselt ist, führt Christopher Mennekes das Unternehmen in dritter Generation allein – und treibt den Wandel energisch voran.
„Die E-Mobilität zeigt, dass Technologie der Schlüssel zur Lösung unserer Probleme auf dem Planeten ist. Das müssen wir noch viel stärker nutzen, um die nachhaltige Transformation hinzubekommen – mit noch mehr Klimafreundlichkeit und nachhaltigem Umgang mit Rohstoffen unserer Wirtschaft und Gesellschaft“, sagt er. Davon, Verbrennungsmotoren künftig mit E-Fuels, also mit Grünstrom generierten Treibstoffen anzutreiben, hält Mennekes nichts, "denn der Energieeinsatz ist abwegig und irre.“
Bereits jetzt setzt MENNEKES auf erneuerbaren Strom in Produktion, Verwaltung und bei der Mobilität. Seine neueste Wallbox-Familie produziert das Unternehmen zu 100 Prozent klimaneutral, fertigt ausschließlich mit Ökostrom und verwertet in der Produktion übriggebliebene Kunststoff-Reste und Messing-Späne konsequent wieder. Und auch bei sozialen Aspekten setzen die Sauerländer Maßstäbe, weil sie auch hier dem typisch mittelständischen Nachhaltigkeitscredo von Christopher Mennekes und seiner Vorfahren folgen: „Menschen gut ausbilden, sie fördern, auf ihre Lebenslagen eingehen, sichere Arbeitsplätze bieten – das gehört für uns zum nachhaltigen Wirtschaften. Und damit ist nebenbei auch der Fachkräftemangel für uns aktuell kaum ein Problem“.
MENNEKES soll nach den Worten des Unternehmenschefs beides schaffen: Sukzessive ein nachhaltiges Geschäftsmodell aufbauen und gleichzeitig zu einem der wichtigsten Lieferanten für Lösungen rund um die nachhaltige Mobilitätswende werden. Das Geschäft mit privaten Wallboxen spielt eine wichtige Rolle. Marktforscher:innen gehen davon aus, dass in Deutschland bis 2030 über 21 Millionen Ladevorrichtungen1 in Privatgaragen installiert sein werden. Das gesamte Geschäft mit Ladeinfrastruktur wird laut Expert:innen dann von derzeit acht bereits auf bis zu 55 Milliarden Euro angewachsen sein.
MENNEKES spürt diesen Wachstumssog bereits. Das Unternehmen erzielte mit weltweit 1.600 Mitarbeitenden zuletzt 300 Millionen Euro Jahresumsatz – 2019 waren es noch unter 200 Millionen. „Wallboxen, digitale Abrechnungssysteme, aber auch das E-Auto als Teil eines intelligenten Strommanagements im Haus sind die Geschäftsfelder der Zukunft“, sagt Christopher Mennekes.
Wer in einem so expansionsstarken Markt unterwegs ist, benötigt kompetente Bankpartner, gerade wenn das Wachstum sich stark international entwickeln wird. Wechselkurs- und Cash Management sind nur zwei der Standardlösungen, die dann von den Finanzpartnern benötigt werden.
Transformationen erlebt die Unternehmerfamilie Mennekes bereits seit vielen Generationen. Der Elektrohandwerker Aloys Mennekes hatte einst die Firma als Elektrohandwerksbetrieb 1935 nahe Kirchhundem eröffnet – und ab 1949 zum Hersteller von Industriesteckvorrichtungen geformt. Den Söhnen Walter und Dieter gelang ab den 1980er Jahren die Entwicklung hin zum Global Player, zu einem Mittelständler, der mit Tochtergesellschaften und Vertretungen auf allen Kontinenten aktiv ist und seine Produkte in über 90 Ländern vertreibt. Der Fokus der Produkte lag stets auf qualitativ hochwertigen, langlebigen, sicheren und beanspruchbaren Steckvorrichtungen, wie sie in Industrieanlagen, Logistikhubs, Häfen und Airports, in Rechenzentren, aber auch bei allen möglichen Events eingesetzt werden.
Genau dieser Anspruch gilt auch für die jüngste Transformation, die Enkel Christopher heute vorantreibt. Bereits 2008 baute das Unternehmen seine Geschäftsbereiche eMobility und Automotive auf und begann kurze Zeit später, erste Wallboxen, Ladestationen und Ladekabel herzustellen. 2014 wurde das von Geschäftsführer Volker Lazzaro und seinem Team entwickelte Ladesystem vom Typ 2 mit dem bekannten MENNEKES Stecker von der EU zum europäischen Ladestandard erhoben. Die Basis für eine moderne Wirtschafts- und Lebensweise – bei MENNEKES ist sie schon lange vorbereitet.