Geldanlage ist zu wichtig, um sie unbeaufsichtigt zu lassen. Wer sich hier nicht kümmert, geht ein Risiko für seine Rendite ein. Mindestens einmal im Jahr gehört die Anlagestruktur auf den Prüfstand – schließlich verändert sich das Umfeld an den Märkten und im Privaten ständig.
Das private Wertpapierdepot sollte regelmäßig duchgesehen werden. Was beim Thema Gesundheit allgemein üblich ist, sollte auch in der Geldanlage selbstverständlich sein: ein gründlicher Check. So lassen sich Fehlentwicklungen rechtzeitig diagnostizieren und gegensteuern. Autos müssen auch regelmäßig gewartet werden. In Sachen Finanzen ist der persönliche Anlageberater vergleichbar mit dem Arzt des Vertrauens. Mindestens einmal pro Jahr sollte der Portfoliocheck stattfinden.
So funktionierts: Erst Rücklagen bilden, dann Vermögen aufbauen.
Wie der menschliche Körper ist auch die Zusammensetzung des eigenen Vermögens zahlreichen Einflüssen ausgesetzt. Die Kapitalmärkte entwickeln sich heute wechselhafter als vor zehn, zwanzig und erst recht dreißig Jahren. Demografie, Digitalisierung und Globalisierung sind nur drei Stichworte, unter denen sich eine Fülle an Einflussfaktoren einordnen lassen. Auch erfordert das Dauerzinstief an den Geld- und Kapitalmärkten eine Anlagestrategie, die sich Veränderungen anpasst.
Hinzu kommen die Anlässe im privaten und beruflichen Umfeld, die eine regelmäßige Überprüfung und eventuell Neuausrichtung der Vermögensstruktur notwendig machen. Beispiele sind Berufsstart, Heirat, Eigenheim, Kind(er) oder Arbeitgeberwechsel. Zu jeder Lebensphase und deren Wünsche und Ziele passt eine andere Aufteilung des Vermögens auf unterschiedliche Anlageklassen. Ohnehin ist eine kluge Asset Allokation, also die Zusammensetzung des Portfolios, für den Erfolg einer Geldanlage wichtiger als zum Beispiel die Auswahl oder der Anlagezeitpunkt einer Investition.
Machen Sie den Check - jährlich. Prüfen Sie:
Die Depotanalyse ist Teil einer ganzheitlichen Finanzplanung. Fragen Sie Ihren Berater.
Selbstverständlich muss ein Depotcheck in eine ganzheitliche Vermögensberatung eingebettet sein. Denn das Depot ist eben nur ein Teil der privaten Finanzen. Zum Beispiel sollte jeder Privatanleger auf eine stets ausreichende Liquidität achten – und darauf, dass die Absicherung von Lebensrisiken Vorrang vor der Geldanlage haben sollte.
Aus Kundensicht ist daher wichtig, dass der Anlageberater für die Strukturierung des Vermögens ein umfassendes Bild der persönlichen Situation seines Gegenübers hat. Dazu gehören auch seine individuellen Wünsche, Anlageziele, den jeweiligen Liquiditätsbedarf und die Risikopräferenz.
Für diesen umfassenden Überblick gibt es das HVB FinanzKonzept Hier werden alle wichtigen Daten gemeinsam erfasst, ein Überblick über das aktuelle Vermögen gegeben und zum Beispiel die Anlageentscheidung vorbereitet. Jeder Schritt wird übersichtlich und verständlich dokumentiert und dem Kunden als Report ausgehändigt.
Im Erstgespräch zwischen Kunde und Berater ist es daher wichtig, einen möglichst vollständigen Überblick zu erhalten – eine wichtige Voraussetzung für eine professionelle Beratung und Folgegespräche, vergleichbar einer ausführlichen Anamnese bei einem guten Arzt. Zusätzlich werden die Erfahrungen des Anlegers in Bezug auf Geld- und Wertpapieranlagen festgehalten. Dies zusammen führt zu einem individuellen Risikoprofil, aus dem sich dann einzelne Anlageentscheidungen ableiten. Kennen sich Kunde und Berater dann besser, geht vieles schneller, da die Bank die Bedürfnisse des Kunden ausführlicher kennt.
Die HVB orientiert sich bei Ihren Empfehlungen an unterschiedlichen Anlegertypen, je nach Risikobereitschaft definiert der Kunde dabei seine bevorzugte Portfoliostruktur. Die Spanne reicht von „Nicht risikobereit“ bis „Stark risikobereit“. Als sehr hilfreich zur Bestimmung der Risikoneigung hat sich die Visualisierung von unterschiedlichen Musterdepots erwiesen. Je nachdem für welches Musterdepot der Kunde sich entscheidet, ändert sich der Portfoliowert aufgrund von möglichen Kurs- und Marktschwankungen mal weniger und mal stärker. Der Kunde kann sich dann am Bildschirm anschauen, wo seine persönliche Toleranzgrenze liegt. Eine der Kernfragen ist, ob für den Anleger die Sicherheit oder die Rendite im Fokus steht.
Anschließend lassen sich dem ermittelten Anlegertyp passende Produkte zuordnen – beispielsweise von Fonds über Anleihen bis hin zu Aktien.
Hier ein paar Beispiele:
Aus den in Frage kommenden Produkten stellen Kunde und Berater letztlich die Ihren Wünschen und Zielen entsprechende Vermögensstruktur zusammen. In einem wechselhaften Umfeld hat die einmal gefundene Lösung aber nicht auf ewig Bestand. Wenn zum Beispiel die Kurse an den Börsen über einen längeren Zeitraum steigen und damit der Wert der Aktien, erhöht sich meist automatisch der Anteil der Aktien am Gesamtvermögen im Wertpapierdepot. Weil das dann möglicherweise nicht mehr dem Risikoprofil des Anlegers entspricht, sollte man darüber sprechen, den Aktienanteil durch Umschichtung in andere Anlagesegmente zu reduzieren.
Bei einer Überprüfung der Portfoliostruktur würde der Anlageberater diese Übergewichtung erkennen und gegensteuern – auf Wunsch des Kunden also zum Beispiel Gewinne teilweise realisieren und das Geld entsprechend des Risikoprofils des Kunden reinvestieren.
Aber auch die einmal ermittelte Risikoneigung eines Anlegers muss nicht starr sein. Wenn sich der Risikoappetit verändert, so zum Beispiel durch Gründung einer Familie, sollte darüber nachdenken, das Risiko in seinem Depot zu reduzieren. Statt des Augenmerks auf einen schnellen Gewinn mit risikoreicheren Wertpapieren (beispielsweise strukturierten Zertifikaten) kann dann im Einzelfall der mittel- bis langfristige Vermögenserhalt und -aufbau mit Fonds das erklärte Anlageziel sein.
Anlässe für einen Portfoliocheck gibt es also reichlich. Daher sollten Privatanleger mindestens einmal im Jahr Kontakt zu ihrem Anlageberater aufnehmen – der Optimierung der eigenen Finanzen zuliebe.