Business Insights Interview

Nachhaltigkeitsberatung für den Mittelstand

Die besten Tipps auf Ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit – Interview mit Antonio Keglevich, Head of Sustainable Finance Advisory bei der UniCredit.
Beratung Keglevich
Antonio Keglevich, Head of Sustainable Finance Advisory, UniCredit

Was raten Sie Mittelständlern, die Ihr Geschäftsmodell nachhaltiger gestalten möchten?

Die wichtigste Frage ist, ob ein Unternehmen eigene Klimaschutzziele definiert hat. Das hat einfach mit der öffentlichen Wahrnehmung zu tun. Also: Hat ein Unternehmen die Möglichkeit, beispielsweise seinen Energieverbrauch auf erneuerbare Energien umzustellen und damit seinen CO2-Fußabdruck zu senken? Ratsam ist übrigens, sich das auch wissenschaftlich basiert testieren zu lassen, dies kann dazu beitragen, grüne Investor:innen für ein Unternehmen zu begeistern.

Spätestens seit der Klimakonferenz in Paris 2015 können sich auch die Unternehmen nicht verschließen. Deswegen sollte die Klimarelevanz auch ein wichtiger Bestandteil jeder Nachhaltigkeitsstrategie sein. Jedes Unternehmen sollte sich fragen, ob es etwas beitragen kann, um seine unmittelbaren und mittelbaren Treibhausgasemissionen zu reduzieren."
Antonio Keglevich, Head of Sustainable Finance Advisory, UniCredit

Gibt es weitere Sektoren, in welche gerade besonders viel investiert wird?

Die Kreislaufwirtschaft gewinnt immer mehr an Bedeutung. Die Welt schaut sehr genau darauf, wie wir in der sogenannten Ersten Welt mit den Ressourcen umgehen. Auch begreifen wir immer besser, dass ein weitreichenderes Verständnis von Nachhaltigkeit eben auch soziale Fragen in den Fokus stellen muss.

Ich glaube übrigens, dass es kaum eine Unternehmensgruppe gibt, in der das so vorgelebt wird wie im deutschen Mittelstand. Mittelständler agieren stets mit einem großen Verantwortungsbewusstsein gegenüber ihren Interessensvertretern.

Nachhaltige Beratung

Lassen Sie uns über die Rolle der Bank sprechen. Was hat eine Bank mit Nachhaltigkeit zu tun?

Ich finde, Banken und Nachhaltigkeit passen sehr gut zusammen. Im Prinzip machen Banken nichts anderes, als das Wirtschaften zu ermöglichen, indem sie die wirtschaftlichen Aktivitäten der Unternehmer:innen finanzieren. Dazu muss man verstehen, dass alles, was Nachhaltigkeit betrifft, ja nur dann Sinn ergibt, wenn die Ökonomie dazu stimmt. Deswegen ist die Ökonomie, und damit auch die Banken, ein fester Bestandteil der Nachhaltigkeit.

Wie verläuft die Nachhaltigkeitsberatung für den Mittelstand?

Nachhaltige Beratung

Schön und gut. Aber was hat das alles mit der Kreditvergabe zu tun?

Eine ganze Menge. All das, worüber wir reden, hat das Ziel, den Unternehmen aufzuzeigen, wie sie sich über Finanzierungsinstrumente mit einem gewissen Nachhaltigkeitsbezug neue Finanzierungsquellen erschließen können.

Wie setzt sich das Nachhaltigkeits-Team der HypoVereinsbank zusammen?

Wir sind derzeit ein Team von sieben Expert:innen aus ganz unterschiedlichen Teilbereichen der Bank — etwa aus der Projektfinanzierung, aus dem Research oder aus dem Anleihenmarkt. Andere kennen sich mit der Nachhaltigkeits-Regulatorik sehr gut aus. Die UniCredit war ja eines der Gründungsmitglieder der Equator-Principles der EU, in denen 2006 festgelegt wurde, wie Investitionsprojekte bei ihrer Finanzierung auf ihre Umwelt- und Sozialverträglichkeit überprüft werden sollen.

Zurzeit sind wir übrigens dabei, ein zweites Nachhaltigkeits-Team in Mailand aufzubauen, so dass wir wahrscheinlich Ende 2020 mindestens 14 Kolleg:innen sein werden.  

Nachhaltigkeit Beratung

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Was sollte ein nachhaltiges Unternehmen sonst noch wissen?