Wiederkehrende Marktrisiken und daraus resultierende Kursschwankungen gehören zum Wesen der Kapitalmärkte. In Krisenzeiten – etwa infolge der geopolitischen Lage oder bei konjunkturellen Einbrüchen und Inflation – fallen diese naturgemäß stärker aus: So betrug die Inflationsrate in Deutschland im September 2022 beispielsweise 10,00 %1 zum Vorjahresmonat. Substanzwerte haben sich in der Vergangenheit als weniger schwankungsanfällig erwiesen als der breite Gesamtmarkt. Denn Substanzwerte wie z. B. Aktien, Rohstoffe oder Immobilien haben in der Regel einen tatsächlichen, realen Wert, der Kursschwankungen dämpfen kann.
Bereits der Schutz vor der „normalen“, schleichenden Geldentwertung kann ein starkes Motiv für die Nachfrage von Substanzwerten sein. Umso mehr gilt dies für dauerhaft oder vorübergehend hohe Inflationsraten. Ein Beispiel: Schon das offizielle Inflationsziel der EZB von etwa 2 % pro Jahr sorgt dafür, dass Kapital nach zehn Jahren 18 % an Kaufkraft verloren hat. Das bedeutet, dass z.B. ursprünglich 50.000 Euro dann nur noch eine Kaufkraft von 41.000 Euro besitzen würden. Schon bei einer jährlichen Inflation von durchschnittlich 5 % würde der Kaufkraftverlust in diesem Zeitraum 38,6 % bzw. eine reduzierte Kaufkraft von rund 30.700 Euro bedeuten.
Viele Anleger:innen sorgen sich derzeit angesichts der noch nie dagewesenen globalen wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen um die mittel- und langfristige Stabilität des Geldwerts. Dies zeigt sich u. a. in einer immer wieder hohen Nachfrage der „Krisenwährung“ Gold, oder auch Immobilien.
Da diese facettenreiche Anlageklasse Investments mit völlig unterschiedlichem Profil vereint, können Substanzwerte ein sinnvoller und ausgleichender Bestandteil des Portfolios in unterschiedlichen Marktszenarien sein. Sie bieten sich somit als Beimischung an, um insbesondere folgende Anlagemotive zu verfolgen:
*Zinsen abzüglich Inflationsrate
Der innere Wert von Substanztiteln kann eine solch real fundierte Anlageklasse weniger empfindlich für starke Wertverluste machen. Beispiele dafür könnten etwa Gold oder Immobilien bzw. die konkrete Inflationssicherung bestimmter Anleihen sein. Das zeigte sich in der Vergangenheit beispielsweise besonders in inflationären Märkten.
Einige Substanzwerte haben die Eigenschaft, sich in ihrer Wertentwicklung ganz oder teilweise anders zu verhalten als die klassischen Aktien- und Anleihemärkte. Das heißt, sie haben einen geringen Gleichlauf (Korrelation) mit diesen traditionellen Anlageklassen. Dies illustriert eindrucksvoll z.B. der Substanzwert Gold: Er kann seine Entwicklung in bestimmten Szenarien weitgehend vom allgemeinen Marktrend, etwa dem der Aktienmärkte, entkoppeln.
Substanzwerte können sehr vielfältig sein. Jede Substanzwerteklasse verfügt über „individuelle“ Vor- und Nachteile. Anleger:innen können daher bei der Mischung verschiedener Chance-Risiko-Profile den gewünschten Diversifikationseffekt weiter verstärken:
Rohstoffe: Sind meist begrenzt und oft unverzichtbarer Bestandteil der industriellen Produktion, starke Risikodiversifizierung möglich, da geringe Korrelation mit klassischen Investments . Sie können starken Kursschwankungen unterliegen; Kursverluste sind möglich.
Edelmetalle: Sehr knappes Gut, in der Vergangenheit meist stark in Krisenzeiten, was allerdings kein verlässlicher Indikator für zukünftige Entwicklungen ist; möglicher Inflationsschutz.
Immobilien: Laufende Erträge aus Mieten und Pachten, die inflationsindexiert sein können; Wertschwankungen möglich.
Infrastruktur: Nachhaltige, wenig konjunktursensible Erträge aus Lizenzen, Gebühren, Tarifen; Ausfall von vereinbarten Nutzungsentgelten möglich.
Aktien: z.B. finanzstarke Unternehmen, die aufgrund ihrer Marktposition Preissteigerungen an Kund:innen weitergeben können und Beteiligungen an Grundstücken, Büro- oder Werksgebäuden, Anlagen, Maschinen oder Lagerbeständen als wertstabile „Substanz“ besitzen. Wichtig für Anleger:innen: Aktien unterscheiden sich je nach Profil deutlich in ihrem Substanzwertcharakter und können starken Kursschwankungen unterliegen; Kursverluste sind möglich.
Inflationsgeschützte Anleihen: Verbriefter Inflationsschutz (Zins steigt mit der Inflation); Kursschwankungen und Kursverluste sind möglich.
Eine solch breite Mischung kann in vielen Marktszenarien eine gute Basis sein, auch aktuell: Sei es bei einer längeren Talsohle der konjunkturellen Entwicklung, anhaltenden geopolitischen Risiken oder inflationären Tendenzen. Aber auch bei positiven Überraschungen und politischen Lösungen für die vielfältigen Herausforderungen unserer Zeit. Warum verschiedene Substanzwerte als Beimischung ein Portfolio bei schwankenden Kursen zugleich stabilisieren, als auch Renditen erschließen können, zeigt der Blick auf den Konjunkturzyklus. Dieser offenbart, dass Substanzwerte nicht nur in der Krise Stärke zeigen können. In allen vier Konjunkturphasen finden sich ausgewählte Substanzwerte, die zu den potenziellen Gewinnern zählen.
Quelle: Amundi Asset Management Stand: 27.04.2022
1 Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis), Datum: 13.10.2022
2 Quelle IPE „Top 500 Vermögensverwalter“, veröffentlicht im Juni 2021 und basierend auf dem verwalteten Vermögen per Ende Dezember 2020
Dieses Modul ermöglicht Ihnen ein Engagement in Substanzwerten über ausgewählte Fonds und ETFs. Damit können Sie beispielsweise in Infrastruktur-, Immobilien- oder Rohstoffaktien investieren. Diese weisen erfahrungsgemäß eine vergleichsweise geringe Korrelation (Gleichlauf) zu traditionellen Anlageklassen auf. Zusätzlich können Sie Strategien verfolgen, die direkt von einem inflationären Umfeld profitieren und so die Kaufkraft erhalten könnten. Ein Beispiel dafür sind inflationsgebundene Anleihen.
Aus einer breiten Auswahl an Modulen können Sie selbst entscheiden, welche inhaltlichen Schwerpunkte Ihnen wichtig sind. Je mehr Sie anlegen, desto individueller können Sie Ihre Vermögensanlage gestalten.
Amundi ist, gemessen am verwalteten Vermögen, der größte europäische Vermögensverwalter2 und zählt weltweit zu den zehn größten Fondsgesellschaften. Das Unternehmen hat globale Präsenz und lokales Know-how, mit Niederlassungen in 37 Ländern in Europa, Asien, Nahost sowie Nord- und Südamerika.