Interview zwischen Felix Neureuther und Felix Fiege.
Felix Fiege:
Ja, ich glaube, dieser Generationswechsel ist wirklich so immer das Entscheidende beim Familienunternehmen, weil dieses Loslassen können, ab einem gewissen Zeitpunkt dann zu sagen, so, jetzt macht ihr mal weiter. Und ja, da muss man natürlich seine Erfahrung machen und auch sicherlich mal Fehler machen.
Aber wirklich diese Verantwortung abgeben zu können an die nächste Generation, an die Junioren dann damals, das ist, glaube ich, gar nicht so einfach. Wir sind auf jeden Fall extrem dankbar, dass unsere Väter das durchgezogen haben, dass sie dann irgendwann... Dass sie dann irgendwann gesagt haben, so, jetzt macht ihr weiter und haben uns dann auch gelassen.
Felix Neureuther:
Was ich ja so extrem spannend finde, man hört immer von wahnsinnigen innovativen Technologien, von den sogenannten Drohnenpaketen, die dann in Zukunft kommen werden. Nutzt ihr irgendwelche spezielle innovative Technologien die euch helfen, um CO2 zu sparen oder sowas? Oder was ist an dieser Drohnengeschichte dran?
Felix Fiege:
Ja, gute Frage. Also das ist natürlich spannend, gerade im E-Commerce-Bereich dann die Paketzustellung per Drohne. Ich glaube, das wird noch ein bisschen dauern bis wir da hinkommen, wenn überhaupt. Es ist noch Zukunftsmusik aus verschiedenen Gründen, aber trotzdem ist das Thema Drohne spannend. Wir nutzen grundsätzlich sehr, sehr gerne neue Technologien, kooperieren da auch viel mit Startups zusammen, weil wir das gar nicht alles selber entwickeln können.
Dazu wären wir jetzt auch gar nicht in der Lage. Manche Sachen schon, aber viele Sachen funktionieren dann eben besser, schneller und flexibler eben in der Kooperation mit Startups mit Externen. Und Thema Drohne ist so ein Fall, wo wir mit einem Startup kooperieren, die als erste Lösung die Inventur per Drohne anbieten.
Im Lager indoor. Das darf man nicht unterschätzen, ist jetzt vielleicht nicht jedem so bekannt, aber wenn wir als Logistiker für unseren Kunden eine Inventur machen müssen, dann ist es schon ein Projekt. Wenn ich wirklich dann 20.000 Paletten zählen muss und schauen muss, sind das alles die richtigen, das ist schon ein Riesenkraftakt.
Und so, da haben die super spannend eine Lösung entwickelt, wo praktisch Drohnen oder auch mehrere dann im Lager praktisch rumfliegen und alle Paletten abscannen. Über optische Bilderkennung und auch Barcode scanning und so weiter und das kann ich natürlich dann nebenher laufen lassen oder nachts laufen lassen oder wie auch immer am Wochende. Und es funktioniert und das natürlich ist natürlich eine riesen Erleichterung.
Felix Neureuther:
So eine neue Generation hat er auch ein Ziel, irgendwelche neuen Innovationen mit reinzubringen oder? Also es will jeder sich auch irgendwie verwirklichen dann?
Felix Fiege:
Es ist jetzt nicht so, dass wir angetreten sind und gesagt haben, wir müssen jetzt hier alles über den Haufen werfen und alles komplett neu machen.
Das wollen wir ja auch gar nicht, aber es ist schon so, dass wir natürlich irgendwo neue Impulse mitbringen und neue Themen verfolgen und reinbringen ins Unternehmen mit dem gesamten Team. Das gehört dazu. Das ist ja auch der Vorteil, dass man sich ein Stück weit weiterentwickelt.
Felix Neureuther:
Geht es auch da um das Thema Nachhaltigkeit?
Felix Fiege:
Klar.
Felix Neureuther:
Ist die Generation vorher anders damit umgegangen, wie jetzt du und dein Cousin damit umgeht?
Felix Fiege:
Ich glaube schon grundsätzlich, bei uns ist aber so, dass mein Vater und mein Onkel gut umgegangen sind mit dem Thema Umweltschutz damals, Nachhaltigkeit eher jetzt, Sustainability. Vor 25 Jahren oder etwas mehr sogar ist es schon her, haben die beiden einen Preis bekommen, als das Thema wirklich überhaupt noch nicht in Mode war oder auf der Tagesordnung stand.
Wir sehen den Ökomanager des Jahres, das war damals ein Preis vom WWF und von der Capital. Haben sie bekommen und seit jeher eigentlich immer auf diese Themen geachtet. Auch schon ganz früh sozusagen das allererste Windkraftrad. Das ist natürlich ganz... Bei weitem nicht aufnehmen mit den modernen Rädern, die es da heute gibt.
Aber es läuft immer noch. Es steht immer noch an einem unserer ältesten Standorte und produziert Strom. Es sieht ein bisschen lustig aus, wie gesagt, im Vergleich zu den modernen Teilen. Aber das war damals natürlich was total Besonderes, dass hat es praktisch noch nie gegeben. Aber wir haben das eben seitdem schon. Insofern ist das jetzt, würde ich in unserem Fall sagen, jetzt nicht... Neu gekommen durch uns, sondern klar, wir entwickeln das natürlich weiter und nehmen das Thema Nachhaltigkeit sehr wichtig, das hat Priorität. Aber in unserem Fall ist es jetzt nicht neu.