Interview zwischen Felix Neureuther und Felix Fiege.
Felix Neureuther:
Servus hier ist der Felix Neureuther und ich freue mich wirklich unglaublich auf Felix Fiege von Fiege Logistics. Servus Felix.
Felix Fiege:
Ja, hallo Felix. Grüß dich. Ich freue mich riesig.
Felix Neureuther:
Jetzt erzähl mal bitte, was macht euer Unternehmen eigentlich genau?
Felix Fiege:
Ja, wir sind Dienstleister für unsere Kunden. Der unterstützt in allem, was mit dem Thema Logistik, Supply Chain, Lieferketten was damit eben zu tun hat.
Felix Neureuther:
Ihr seid ein wahnsinniger Big Player. Wie gesagt, 19.000 Mitarbeiter, 185 Standorte weltweit. Also das ist schon ein Brett, wo man natürlich auch eine riesengroße Verantwortung hat. Ich sage mal, so ein Logistikunternehmen denkt man ja nicht in erster Linie an das Thema Nachhaltigkeit. Wie setzt ihr euch für das Thema genau ein?
Felix Fiege:
Also ich glaube, eines der Hauptziele, was wir seit längerem verfolgen, ist dieser kulturelle Gedanke, das wirklich in der ganzen breiten Organisation irgendwo zu verankern. Das ist, glaube ich einer der wichtigsten Punkte. Und konkret haben wir eine Strategie entwickelt, die nennen wir jetzt gerade neu Five for Six.
Der Name passt ganz gut, da muss man aber einen Satz dazu sagen, um das zu erklären. Also Five for Six heißt, das ist fünf. Felder oder fünf Ziele gibt sozusagen, an denen wir arbeiten und Six ist die sechste Generation, also fünf Ziele für die sechste Generation, die ja dann nach uns dann kommt bald oder in noch etwas fernerer Zukunft, also die wird definitiv kommen müssen und das funktioniert halt nur, wenn das ganze Unternehmen wie auch die Gesellschaft in Summe irgendwie nachhaltig wirtschaftet. Der erste ist Climate Neutral Company.
Wie der Name schon sagt, das ist halt unser Ziel, unser Streben, dass wir dann irgendwann in der Zukunft ein wirklich klimaneutrales Unternehmen werden mit allem, was dazu gehört, also sowohl stationär in den Standorten in den Lagern aber vor allen Dingen und das ist natürlich nochmal die größte Herausforderung auch im Transport.
Das geht heute nicht. Stand heute natürlich noch nicht klimaneutral, also das wäre nicht realistisch das jetzt von heute auf morgen umsetzen zu wollen, außer man kompensiert natürlich. Das ist ja auch eine Option, die wir haben, die wir auch nutzen. In vielen Fällen. Gut, aber das ist natürlich auch eine Frage von Innovationen von elektrischen Antrieben von Wasserstoff-LKWs mit denen wir auch experimentieren.
Ich glaube, es wird glaube ich nicht so sein, dass wir jetzt eine Technologie, also in dem Beispiel Transport, LKW, Landtransport, dass wir jetzt eine Antriebstechnologie haben, die jetzt alle Bedarfe abdeckt Das wird, glaube ich nicht der Fall sein. Ich glaube, es ist eher so, dass man je nachdem um was es geht, sich dann für eine Antriebstechnologie entscheidet und das mag mal elektrisch sein das mag mal wasserstoff sein das mag vielleicht auch mal möglichst effizienter Diesel am Ende immer noch sein. Ich weiß es nicht immer muss glaube ich offen im Moment noch offen sein für die für die Technologie und sich dann nicht jetzt auf eine versteifen und ja dann aus allem das Bestmöglichste rausholen.
Wichtig ist natürlich, dass wir dann dabei immer den CO2-Footprint messen tracken und dann da, wo es Stand heute noch nicht gelingt, den wirklich am Ursprung zu neutralisieren oder gar zu vermeiden, dann natürlich dann hingehen und gucken okay wie kann man das jetzt irgendwie kompensieren über eigene Projekte eigene Maßnahmen oder natürlich über am Ende auch über Zertifikate auch wenn das jetzt vielleicht nicht dass das Endziel ist aber es ist natürlich etwas was schon schnell funktionieren kann oder schnell leer funktionieren kann.
Felix Neureuther:
So also ein Ziel war von euch Klimaneutral?
Felix Fiege:
Ja.
Felix Neureuther:
Eins von fünf? Das zweite?
Felix Fiege:
Genau. Das zweite ist das Thema Ecologistics oder Ökologistik. Das ist im Übrigen auch ein schöner Name, der auch entstanden ist in der Zeit von meinem Vater und meinem Onkel, den die sich dann auch haben schützen lassen. Ökologistik oder Ecologistics. Der damals natürlich auch so ein bisschen sonderbar war, aber mittlerweile passt er ganz gut.
Und da darin fassen wir zusammen praktisch ein Portfolio an nachhaltigen, eher modularen Logistiklösungen und sehen da auch einen großen Interesse, Bedarf, Nachfrage in immer mehr Kundenbereichen, die da mehr und mehr darauf achten.
Felix Neureuther:
Du kannst gerne mal die anderen Punkte ausführen.
Felix Fiege:
Ja, Sustainable Investments ist der dritte Punkt, dass wir da bei neuen Investitionen oder bei zukünftigen Investments, dass wir da ethische Aspekte und auch nachhaltige Kriterien dann festlegen und verfolgen um dann in der weiteren Entwicklung unseres Geschäftsmodells und auch der Firma, des Unternehmens in die richtige Richtung in Sachen Nachhaltigkeit marschieren.
Der vierte ist Sustainable Behavior. Das ist das, was ich eingangs sagte. Das ist der Punkt, den ich für sehr, sehr wichtig halte , dass war also in Sachen Kultur, Awareness, in dem individuellen Verhalten möglichst von jedem Einzelnen praktisch erreichen, dass alle dieses Thema irgendwo bewusst im Kopf haben und jeden Tag sozusagen daran denken und dementsprechend auch handeln und entscheiden.
Felix Neureuther:
Ich glaube auch, dass das ganz wichtig ist, dass man Menschen eben auf dieses Thema emotionalisiert. Weil wenn jeder nur eine Kleinigkeit verändert und bewusster... Das ganze Thema wahrnimmt, dann kann man wahnsinnig viel verändern. Aber jetzt kommen wir auf euren letzten Punkt zu sprechen.
Felix Fiege:
Ja, Diversity und Social Equality, das ist das Thema Gleichberechtigung, Diversität Wertschätzung, Respekt der ganzen Organisation, auch Gender-Themen natürlich, Gerechtigkeit.
Um das mal in einem Satz zusammenzufassen, also unser Anspruch ist es da wirklich eine Gleichberechtigung, eine Wertschätzung, auch einen Respekt über alle Unterschiede, Ebenen, Herkünfte hinweg zu erreichen und hochzuhalten. Und da würde ich jetzt mal alles mit einschließen, also egal aus welcher Kultur, aus welchem Land du kommst, aus welchem Geschlecht du bist, völlig egal.
Am Ende müssen alle gleich behandelt werden und sollten auch irgendwo gleich repräsentiert sein. Das ist das Ziel, was wir damit verfolgen.