Finanzielle Vorsorge

Eine auskömmliche Rendite, mit der die Versorgungslücke für das Alter umgangen wird, ist nur zu erreichen, wenn Vorsorge immer mitgedacht wird. Erfahren Sie von unserem Vorsorgespezialisten Ronny Dubrau, auf was Sie achten müssen. 

Finanziell vorsorgen: Wer früher spart, lebt später besser
Ronny Dubrau, Vorsorgespezialist der HypoVereinsbank: die wichtigsten Fragen vorab.
Die wichtigsten Themen rund um Ihre finanzielle Vorsorge:

Vorsorge muss immer mitgedacht werden.

Wer sich im Ruhestand den gewohnten Lebensstandard leisten will, muss rechtzeitig mit der Altersvorsorge anfangen. Doch stehen gerade für jüngere Menschen andere Prioritäten bei der Finanzplanung im Vordergrund. Was es heißt, zu spät mit dem Vermögensaufbau zu beginnen, machen sich die wenigsten bewusst.

Als die Kundin das erste Mal vor Ronny Dubrau stand, wollte sie eigentlich nur ein Konto eröffnen. Den Vorsorgespezialisten und Filialleiter für Privatkunden der HypoVereinsbank wunderte aber, dass jemand mit Mitte dreißig ein neues Konto benötigt. Also fragte Dubrau nach – und erfuhr, dass sich die junge Frau gerade von ihrem Mann getrennt hatte. Bisher hatten beide ihre Finanzen stets gemeinsam geregelt. Dubrau eröffnete das Konto, beriet gleichzeitig in Sachen Investments und – vor allem – Altersvorsorge.

Frauen sind von der Vorsorgelücke besonders betroffen

Ungleiche Bezahlung, Kinder, Teilzeitarbeit oder Auszeiten betreffen Frauen meist mehr. Dies hat immer auch Auswirkungen auf die finanzielle Situation im Alter. 60 % der Frauen befürchten ihren Lebensstandard im Alter nicht halten zu können.  Details zur Studie finden und die spezielle Vorsorgethematik für Frauen, finden Sie auf der Seite Finanzen für Frauen.

Ein paar Jahre später blickt Dubrau zurück: „Inklusive der Altersvorsorge hat die Kundin in den vergangenen Jahren 30.000 Euro Vermögen aufgebaut“, sagt er. Bis heute bestehe ein vertrauensvolles Verhältnis.

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Betriebliche Altersvorsorge (BAV)? Riester-Rente? Beides? Unsere Grafik zeigt, auf welche Alternativen die Deutschen bei der privaten Altersvorsorge setzen.

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In Zukunft schmälern Steuern die Rente

Es sind Gelegenheiten wie diese, die Vorsorgespezialist Dubrau nutzt, um seine Kund:innen auf die Problematik der Rentenlücke und auf die Notwendigkeit der privaten Altersvorsorge anzusprechen.

„Alle wollen ein langes Leben. Aber 70 Prozent haben gar kein Geld dafür“, lautet ein geflügeltes Wort. Zu Recht: Prozent um Prozent sank das Rentenniveau in den letzten Jahren, die Versorgungslücke wurde immer größer – und damit das Risiko, im Alter von Armut betroffen zu sein.

Doch selbst wenn das Rentenniveau gehalten werden kann, sinkt die Nettorente. Denn für jeden Rentenjahrgang steigt in den kommenden Jahren die Steuerlast sukzessive an. Für heutige Arbeitnehmer:innen, die 2040 in Ruhestand gehen, fallen Steuern auf 100 Prozent der gesetzlichen Rente an. Wer dann im Ruhestand noch reisen, shoppen und das Leben genießen möchte, muss also privat vorsorgen – und damit möglichst früh beginnen.

Je eher jemand beginnt, vorzusorgen, desto weniger muss er auf Dauer einzahlen – und desto höher ist das Vermögen, das er für das Alter aufbauen kann. Dubrau empfiehlt deshalb, schon während der Ausbildung oder des Studiums einen Sparplan für das Alter anzulegen. Wenn das Gehalt später steigt, kann die Sparrate aufgestockt oder die Altersvorsorge ausgebaut werden.

Die häufigsten Fehler bei der Vorsorgeplanung.

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Ronny Dubrau, Vorsorgespezialist der HypoVereinsbank, über die häufigsten Fehler bei der privaten Vorsorge

Fehler Nr. 1: Konsum schlägt Altersvorsorge:

Trotz allem fällt es Ronny Dubrau schwer, seine Kund:innen für das Thema Altersvorsorge zu begeistern. „Vielen fehlt das Vertrauen in die Zukunft des Euro und der Rente. Andere wollen nicht auf Konsum verzichten“, weiß er aus der Praxis. Von den ersten Gehältern würden erst einmal materielle Wünsche erfüllt wie die Einrichtung der ersten Wohnung oder ein Auto. Später muss die eigene Immobilie abbezahlt werden. So werden stets andere Themen höher priorisiert als die Altersvorsorge. Ein weiteres Problem: Das Leben in den Metropolen ist teuer, das Gehaltsniveau dagegen gerade während der Ausbildung und in den ersten Berufsjahren vergleichsweise gering. „Viele Menschen wissen aber auch gar nicht so genau, wofür sie ihr Geld ausgeben“, sagt Ronny Dubrau, der dann erst einmal eine Einnahmen-Ausgaben-Rechnung aufstellt.

Fehler Nr 2: die Immobilie als Altersvorsorge wird überschätzt.

Wer seine Ersparnisse hingegen auf Spar- oder Tagesgeldkonten sammelt, dürfte später enttäuscht sein. Die derzeitigen Niedrigzinsen gleichen kaum die Inflation aus – real machen diese Sparer jedes Jahr Verlust. Auch die eigene Immobilie sollte bei der privaten Altersvorsorge nicht überschätzt werden. „Fraglos ist es erstrebenswert, im Alter mietfrei zu wohnen – abbeißen kann man von seinem Haus allerdings nichts“, erläutert Ronny Dubrau drastisch. Auch rücke bei manchem Immobilieninteressenten der Kostenfaktor der eigenen vier Wänden gedanklich in den Hintergrund. Dabei stehen nach etwa 20 Jahren regelmäßig umfangreiche Renovierungsarbeiten an. Dazu kommen kleinere Reparaturen – alles Stressquellen im verdienten Ruhestand.

Empfehlenswerter sei es, in Ergänzung zum Eigenheim auf einen ausgewogenen Mix aus fondsgebundenen Rentenversicherungen, Fondssparplänen und Riester-Rente zu setzen.

Drei Beispiele, wie private Vorsorge aussehen kann.

Nachgelagerte Besteuerung, Zulagen, Einmaleinzahlungen: Drei konkrete Vorsorgelösungen für drei unterschiedliche Lebenssituationen:

JOHANN S. (36), REDAKTEUR, ZWEI KINDER:

„Ich habe das Thema Altersvorsorge bislang vernachlässigt. Auto und Eigentumswohnung waren zunächst wichtiger. Dennöch möchte ich im Alter meinen Standard halten und meinen Kindern keine Last sein. Mein Einkommen gibt mir jetzt Spielraum vorzusorgen, idealerweise mit staatlichen Fördergeldern.“

Mögliche Lösung: fondsgebundene Riester-Rentenversicherung mit hohem Aktienanteil.

Damit werden bei Risikobegrenzung Renditechancen eröffnet, vom Staat gibt es die Grundzulage und Fördergelder für die Kinder von Johann S. und als zweites Standbein eine private Altersvorsorge – idealerweise mit Berufsunfähigkeitsschutz.

MARIANNE & HORST K. (BEIDE 65), RENTNER:

„Reisen ist unsere Leidenschaft, über die Jahre haben wir nahezu jede Ecke der Welt besucht. Ein aktiver Lebensstil bestimmte schon immer unseren Alltag. Leider weiß man nie wie lange das noch so bleibt. Deshalb möchten wir vorsorgen und 40.000 Euro anlegen für den Fall, dass einer von uns pflegebedürftig wird.“

Mögliche Lösung: Pflegerente per Einmalzahlung (jeweils 20.000 Euro) oder per monatlicher Einzahlung.

Diese bietet bei Pflegebedürftigkeit zusätzliche Planungssicherheit. Das Chancen-Risiko-Profil ist individuell anpassbar, im Todesfall kann das Kapital an die Hinterbliebenen ausgezahlt werden.

INES H. (43), MARKETING-MANAGERIN:

„In meinem Job kann man nie vorhersagen wohin die Zukunft führt. So weiß ich auch nicht, ob meine gesetzliche Rente einmal ausreichen wird. Auf den Zufall verlasse ich mich nicht, aber auf meinen Instinkt. Deswegen möchte ich jetzt meine ersparten 30.000 Euro flexibel und rentenorientiert investieren.“

Mögliche Lösung: aktienorientierter Fondssparplan (30.000 Euro) plus Riester- oder Rürup-Rente für die nicht benötigten Gehaltsanteile. Bei beiden Lösungen kann ein Auszahlplan vereinbart werden. Einmalauszahlung ist beim Fondssparplan möglich. Die Riester-Rente gestattet bis zu 30 Prozent des Kapitals als Einmalauszahlung, der Rest wird verrentet. Vorteile: staatliche Förderung und Renditechancen, ohne auf eine gewisse Sicherheit zu verzichten.

Vorsorge: je früher desto besser.

Sicher ist eines: Wird die Vorsorge auf die lange Bank geschoben, kann das negative Konsequenzen haben. Dubrau erinnert sich an einen anderen Kunden, der vorzeitig in Ruhestand gehen wollte. Die Analyse seiner Rentensituation schockierte ihn: Seine Dachgeschosswohnung in München hätte er sich mit dem reduzierten Altersgeld nicht mehr leisten können, genauso wenig wie die erträumten Fernreisen. So war klar: Er muss wirklich bis zum letzten Tag arbeiten, um im Ruhestand überhaupt über die Runden zu kommen. Seine Versorgungslücke konnte er zu diesem Zeitpunkt auch nicht mehr schließen. „Wer erst mit über 50 anfängt, für das Alter vorzusorgen, ist viel zu spät dran“, warnt Dubrau. Seine Träume vom unbeschwerten Ruhestand könne man sich dann kaum mehr erfüllen.

Wer früh anfängt, hat obendrein einen weiteren Vorteil: Er kann die Zeit für sich arbeiten lassen und in der Regel getrost auf Aktien setzen – als Direktanlage oder in Form von Investmentfonds. „Wer viel Zeit hat, kann meist Schwankungen am Markt gelassen entgegensehen. Denn gerade in Krisen sind die Kurse niedrig, die Aktien und Fondsanteile werden dann günstig eingekauft“, erklärt Ronny Dubrau den sogenannten Cost-Average-Effekt. Etwa zehn Jahre vor dem geplanten Ruhestand sollten Sparer das Aktienrisiko reduzieren und zum Beispiel in einen Rentenfonds, Geldmarktanteile oder andere Absicherungsinstrumente umschichten. 

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