Stand Februar 2023. Details zum im Podcast genannten Wüstenrot Darlehenszinssatz finden Sie hier
Die Bauzinsen haben sich in den vergangenen Monaten vervierfacht. Unsere Expert:innen rechnen mit weiter steigenden Zinsen, wenn auch moderater. Die gute Nachricht: Sie können sich mit Bausparen oder einer Zinsbindung von bis zu 30 Jahren noch günstige Bauzinsen für die Zukunft sichern.
* Für 10 Jahre Zinsbindung. Beleihung 80 Prozent, freibleibend. Vergangenheitsbetrachtungen sind keine Gewähr für künftige Entwicklungen.
Wer Planbarkeit sucht, sollte günstige Zinsen möglichst lange festschreiben. Bei den meisten Banken liegen die Zinsbindungsfristen für Immobilien-Darlehen bei 10, 15 oder 20 Jahren – die HVB dagegen bietet sogar bis zu 30 Jahre Zinssicherheit. So lassen sich die derzeit noch günstigen Zinsen lange sichern.
Zu beachten ist dabei, dass eine längere Zinsbindung stets auch einen gewissen Zinsaufschlag mit sich zieht. Sobald jedoch mit steigenden Zinsen zu rechnen ist, ist die langfristige Zinsbindung auf jeden Fall sinnvoll. Denn ein mögliches Risiko durch eine deutlich höhere Anschlussfinanzierung ist damit umso geringer.
Und falls das Darlehen nach der Zinsbindung noch nicht voll zurückgezahlt ist, lässt sich frühzeitig mit einem Bausparvertrag der aktuell günstige Zins für die Zukunft sichern.
Der Zinssatz für Kredite wird einerseits vom Kapitalmarkt bestimmt. Die Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) legen die Rahmenbedingungen für den Finanzmarkt fest, haben jedoch selten direkte Auswirkungen auf die Zinsen für Immobilienkredite. Der Grund: Die EZB-Leitzinsen sind kurzfristig ausgerichtet, während Baugeld langfristig orientiert ist. Zur Orientierung für den Bauzins dienen deshalb eher die Renditen langfristiger Anleihen und Pfandbriefe. Allerdings beeinflussen zins- und geldpolitische Entscheidungen der Notenbanken sehr wohl das Investitionsverhalten internationaler Großanleger, was wiederum Einfluss auf die Leit- und Baugeldzinsen hat.
Letztlich bestimmen auch die Eckdaten der individuellen Finanzierung den Zins: Anteil des Eigenkapitals und verfügbare Sicherheiten, Umfang des Darlehens, Erwerbstätigkeit und Bonität (des Bauherren, der Bauherrin, bzw. des Käufers oder der Käuferin), die gewünschte Zinsbindung und nicht zuletzt die geplante Nutzung der Immobilie. Auch die Frage, ob ein Recht auf Sondertilgungen inkludiert sein soll, und viele weitere Optionen, wie beispielsweise die bereitstellungsfreie Zeit, fließen in die Berechnung ein.
Früher oder später steht bei den meisten Immobilienkäufen eine Anschlussfinanzierung an. Wer bereits sein Immobilien-Darlehen bedient und nicht mehr länger zusehen will, wie die Zinsen weiter steigen, kann sich ein Forward-Darlehen sichern. So heißen Kreditverträge, die bis zu fünf Jahre vor ihrem eigentlichen Beginn abgeschlossen werden – und das zu den heutigen Zinssätzen. Der vorgezogene Abschluss kostet einen geringen Zinsaufschlag, bringt aber hohe Planungssicherheit. Allerdings sollte man überzeugt sein, dass die Zinsen wirklich weiter steigen. Aktuell ist – angesichts der hohen Inflation – davon auszugehen.
Mit einem Forward-Darlehen können Sie sich den derzeit günstigen Zinssatz für die erst später fällig werdende Anschlussfinanzierung vorzeitig sichern. Wer vorhat, in einigen Jahren eine Immobilie zu bauen oder zu kaufen oder eine energetisch Sanierung plant bzw. eine größere Modernisierung, kann sich aber auch mit einem klassischen Bausparvertrag dauerhaft günstige Zinsen langfristig sichern. Der Vorteil dabei: Die Zinsen sind über die gesamte Laufzeit des Vertrags festgelegt, von der Ansparphase bis zur Abzahlung des Darlehens. Damit können Sie zuverlässig planen und sind vor weiter steigenden Zinsen gut geschützt.