Megatrends begleiten die Menschheit von Anbeginn. Diese Kräfte des Wandels haben auch zukünftig das Potenzial, unsere Welt neu zu gestalten. Sie können bestehende Geschäftsmodelle grundlegend verändern und ganze Industriezweige durcheinanderwirbeln. In der Corona-Pandemie rückte beispielweise der Megatrend "Technologischer Fortschritt" in den Fokus: Die soziale Distanzierung erforderte mehr digitale Lösungen im Alltag. Nun zeigt sich: Auch nach dem Ende der akuten Krise bleibt der Trend zu mehr Digitalisierung erhalten. Solche Megatrends gibt es heute in vielen unterschiedlichen Bereichen. Dazu zählen beispielsweise:
Megatrends bestimmen aktuell und auch künftig über den wirtschaftlichen Erfolg von Ländern, Regionen, Branchen und Unternehmen. Zu den Gewinnern kann nur zählen, wer dabei auf das „richtige Pferd“ setzt. Lassen Sie uns die Trends näher beleuchten.
Es lässt sich bereits absehen, dass die Weltbevölkerung weiter rasant wachsen wird. Die Vereinten Nationen (UN) schätzen, dass statt heute 7,8 Milliarden Menschen im Jahr 2100 rund 10,4 Milliarden Menschen auf der Erde leben könnten.* Dabei werden wir nicht nur „mehr“, sondern auch immer älter. Die globale, durchschnittliche Lebenserwartung von derzeit 72 Jahren wird 2050 auf gut 77 Jahre ansteigen.* Diese Entwicklungen haben beispielsweise ganz konkrete ökonomische Auswirkungen, denn sie erzeugen sogenannte „strukturelle Nachfrage“. Im Falle des Bevölkerungswachstums könnten davon Firmen profitieren, die eine Grundversorgung mit lebensnotwendigen Waren und Dienstleistungen bedienen, etwa in den Branchen:
Nahrungsmittelindustrie
Landwirtschaft, Agrarbetriebe
Infrastrukturentwicklung
Von der steigenden Lebenserwartung werden hingegen eher Unternehmen einen Aufschwung erleben, die auf die Bedürfnisse von Senioren spezialisiert sind, z.B. in den Bereichen:
medizinische Geräte und Dienstleistungen
Pharmazeutika
altersgerechte Mobilität u.v.m.
Mehr Menschen bedeuten auch mehr Ressourcenverbrauch. Der World Wide Fund For Nature (WWF) schätzt in seinem Report „Living Planet 2020“, dass die Erde mittlerweile deutlich über ihre „Kapazität“ hinaus beansprucht wird und kommt zu dem Schluss: „Unser heutiger Lebensstil bedeutet, dass die Menschheit 1,6 Mal mehr verbraucht, als die Erde neu bilden kann. Das ist so, als würden wir auf 1,6 Planeten leben.“ ** Eine Folge der Ausbeutung unserer Ressourcen ist der menschengemachte Klimawandel, der einen massiven Umbau unserer Industrien zur Folge haben könnte – beispielsweise den Ausstieg aus fossilen Energieträgern und die Hinwendung zu alternativen Energien. Insgesamt und global könnten folgende Themen im Zuge des steigenden ökologischen Bewusstseins strukturell gestärkt werden:
Welche Umwälzungen technologischer Fortschritt in kürzester Zeit auslösen kann, zeigt das Beispiel „Smartphone“. Das Telefon wurde dabei zur Nebenfunktion einer individuellen Schaltzentrale mit revolutionärer Ergonomie, die wahlweise Zeitung, Bibliothek, Musikanlage, virtueller Konferenztisch, Navi, Spielgerät oder Gesundheitsassistent sein kann. Als „Disruption“ bezeichnet man heute solche radikalen Innovationen wie das Smartphone, die als „Game Changer“ ganze Märkte verändern, absterben oder erblühen lassen können. Das Potenzial hierzu haben eine Reihe von Themen, die heute Treiber des technologischen Fortschritts sind, u.a.:
Technologien zur Verarbeitung und Auswertung riesiger Datenmengen („Big Data“)
Vollständige Vernetzung im Haushalt („Internet der Dinge“) und bei Unternehmen („Industrie 4.0“)
Elektrofahrzeuge/Autonomes Fahren
Robotertechnik/Künstliche Intelligenz
Bevölkerungswachstum und technische Innovationen können auch zu grundlegenden ökonomischen Verschiebungen führen, die selbst einen Megatrend begründen. Denn Prognosen zufolge könnte sich die Weltwirtschaftsleistung bis 2050 mehr als verdoppeln. Treiber dieses Wachstums dürften die Schwellenländer mit ihrer stark steigenden Bevölkerung sein.***
Diese Entwicklungen verweisen auf eine Weltordnung mit neuen, regionalen Wirtschaftsmächten, in der die globale Mittelschicht zum dominanten Konsumfaktor werden könnte:
2050 dürfte die Hälfte des globalen BIP in den sieben größten Schwellenländern erwirtschaftet werden – und nur noch 9% in Europa. ***
Indien ist 2050 voraussichtlich die zweitgrößte Wirtschaftsmacht nach China und noch vor den USA. ***
Brasilien und Mexiko könnten bis dahin Deutschland und Japan wirtschaftlich überholt haben.***
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* United Nations, World Population Prospects 2022: https://www.un.org/development/desa/pd/sites/www.un.org.development.desa.pd/files/wpp2022_summary_of_results.pdf
** © https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/Living-Planet-Report-2020-Fuer-junge-Leute-Ein-Wegweiser-fuer-unsere-Zukunft.pdf
*** PWC, The World in 2050 (2017)
**** Quelle: IPE „Top 400 Asset Managers“, veröffentlicht im Juni 2022 und basierend auf dem verwalteten Vermögen zum 31.12.2021.