1) Sie haben 2014 am JOBLINGE Programm teilgenommen. Was machen Sie nun?
Ich befinde mich derzeit in den finalen Zügen meiner Ausbildung bei der UniCredit Group. Hier bin ich in der Abteilung GCC Services Mainframe, die für die Bereitstellung und Wartung der Großrechner der Entwicklungsumgebungen der UniCredit zuständig ist. Unsere Abteilung hat mehrere Teams, welche in Italien, Österreich und Deutschland verteilt sind. Ich bin im Team München am Tucherpark. Die 4-köpfige Gruppe hat mich herzlich aufgenommen und in den drei Jahren Ausbildung sehr gut unterstützt. Ich hoffe dass ich durch das Bestehen meiner mündlichen Prüfung hier noch weitere Jahre mit diesem Team arbeiten kann, denn meinen Übernahmevertrag habe ich schon erhalten. Ab September bekommen wir wahrscheinlich dann den neuen Jobling als Azubi in unsere Gruppe.
2) Was hat Ihnen an Ihrer Ausbildung am meisten Spaß gemacht?
Die Arbeit in meiner Abteilung Spaß gemacht, da wir viele spannende Themengebiete haben und international vertreten sind, was wiederrum bedeutet, dass wir auch sehr viel in Englisch miteinander reden. Ich freue mich bereits jetzt auf die Dienstreisen, an denen ich nach der Ausbildung teilnehmen darf.
3) Inwieweit hat JOBLINGE Ihren Weg beeinflusst?
Die JOBLINGE hatten einen großen Einfluss auf meinen Weg. Ich habe das Programm damals mit dem Gedanken angefangen, Grafik-Designer werden zu wollen, doch bereits in der Orientierungsphase habe ich gemerkt, dass ich mir Alternativen suchen muss, da meine Qualifikationen für diesen Beruf nicht ausreichend waren. Neben meinem Interesse für das Grafik Design hatte ich auch sehr viel Interesse an der IT. Nach meinem ersten Praktikum bei einem Fernsehsender wurde mir von den JOBLINGEN ein Praktikum als Fachinformatiker bei der HVB bzw. dem IT-Dienstleister der UniCredit Group vorgeschlagen, was ich ohne zu überlegen angenommen habe. Nach sechs Wochen Praktikum ging dann alles sehr schnell: ich wurde durch die Empfehlung meiner Praktikumsbetreuerin ins Assessment Center eingeladen und habe im Anschluss meinen Ausbildungsvertrag erhalten.
4) Stehen Sie noch im Kontakt mit JOBLINGE oder Ihrem Mentor?
Leider haben wir keinen Kontakt mehr, aber auch Ihnen gilt mein herzlicher Dank, für die Zeit, die Sie sich genommen haben, um mich während dieser Phase zu unterstützen und zu begleiten.
5) Was wünschen Sie sich für Ihre berufliche Zukunft?
Ich wünsche mir, dass ich noch viele weitere Jahre hier bei UniCredit Services arbeiten und vielleicht später auch mal eine höhere Position als Gruppenleiter o.ä. belegen kann.
6) JOBLINGE wurde 2018 10 Jahre alt. Was wünschen Sie der Initiative und den zukünftigen Teilnehmern für die nächsten 10 Jahre?
Ich möchte den JOBLINGEN nochmal herzlich danken, denn durch sie habe ich die Möglichkeit bekommen, mich neu zu orientieren und eine Ausbildung bei einem solchen Unternehmen zu beginnen. Ich wünsche den JOBLINGEN alles Gute zum 10-jährigen Jubiläum und weiterhin viel Erfolg mit den nächsten Teilnehmern. An die Teilnehmer: Seid immer offen für alles und fixiert euch nicht zu sehr auf einen Berufswunsch. Erst wenn man sich auch bewusst auf neue Wege einlässt, entdeckt man meist auch die richtigen Berufe für sich selbst.
1) Was war Ihr persönliches Highlight in der Zusammenarbeit mit Ihren Joblingen/Mentees?
Von meinen fünf bisher betreuten Mentees konnten wir für vier einen Ausbildungsplatz finden, was einer schönen Quote entspricht. Noch wichtiger aber ist, dass es bei allen offensichtlich die richtige Berufswahl war, denn sie sind alle mit viel Interesse und Freude dabei (geblieben). Mein ganz besonderes Highlight: Zwei der Mentees aus dem Flüchtlingsprogramm Joblinge „Kompass“ haben ihren Traumjob beim selben Arbeitgeber gefunden: Bei BMW in Hamburg.
2) Was bewegt Sie? Was sind Ihre Gründe für Ihr langjähriges Engagement?
Vielen von uns geht es so gut und trotzdem fehlt es an sozialem Engagement. Für mich ist Joblinge ein Weg zumindest einen kleinen Teil zu leisten, auch das Leben anderer zu verbessern.
3) Gibt es Unterschiede zwischen den Programmen Klassik und Kompass? Wenn ja, welche?
„Klassik“ betreut Jugendliche, die es allein nicht schaffen, sich einen Ausbildungsplatz zu erarbeiten: Sie haben die Schule oder vorherige Ausbildungen häufig abgebrochen. Nicht selten spielen instabile Familienverhältnisse eine Rolle.
„Kompass“ dagegen kümmert sich um Jugendliche Flüchtlinge, ebenfalls mit dem Ziel, sie in eine Ausbildung zu bringen. Hier geht es meistens nicht um fehlende Motivation und Wille. Die Herausforderungen hier heißen vor allem fehlende Sprachkenntnisse und kulturelle Unterschiede.
4) Was können Sie ggf. von JOBLINGE lernen?
Besonders bewundernswert ist der Einsatz mit dem sich die Joblinge-Mitarbeiter, größtenteils junge Frauen, sich - teilweise bis in den späten Abend - um die Jugendlichen kümmern. Dort steht klar der Mensch im Mittelpunkt. Etwas was in unserem Geschäft vielleicht zu kurz kommt.