- Im 1. Halbjahr 2019 wurden Schuldscheindarlehen mit einem Rekordvolumen von 15 Mrd. Euro platziert
- 51% der Schuldscheinemittenten im laufenden Jahr kommen aus dem Ausland
- Bereits jetzt wurden fast so viele grüne Schuldscheine begeben wie im gesamten Jahr 2018
Im ersten Halbjahr 2019 wurden weltweit rund 88 Schuldscheindarlehen mit einem Rekordvolumen von etwa 15 Mrd. Euro platziert. Das geht aus Berechnungen von UniCredit Research hervor. Ein Grund für die starke Dynamik am Schuldscheinmarkt liegt in der wachsenden Zahl internationaler Emittenten. Seit Jahresbeginn 2019 kam jeder zweite Schuldscheinemittent (51%) aus dem Ausland. Im Vorjahr war dies nur bei gut einem Drittel (36%) der Fall.
Dabei waren französische Emittenten mit zwölf Transaktionen und einem Anteil von 18% am gesamten Emissionsvolumen gegenüber den vergangenen Jahren besonders aktiv. Mit Debütschuldscheinen in China und Indien waren im ersten Halbjahr 2019 zudem erste Transaktionen jenseits der europäischen Grenzen zu verzeichnen.
Größere Volumina
Der Schuldscheinmarkt zeigt sich im laufenden Jahr auch aufnahmefähig für größere Transaktionen. Mit Lufthansa, Iliad, Barry Callebaut, Valeo, Peugeot und Continental haben bislang sechs Unternehmen Schuldscheine mit einem Volumen von mindestens 500 Millionen Euro begeben. Auch das durchschnittliche Transaktionsvolumen lag mit 176 Millionen Euro oberhalb des Vorjahresniveaus von 167 Millionen Euro.
„Das Emittenten-Interesse an Schuldscheinen hat auch vor dem Hintergrund der Volatilität an den Anleihemärkten im zweiten Quartal spürbar angezogen. Zudem bleibt die Nachfrage auf der Investorenseite stabil. Entsprechend sehen wir den Schuldscheinmarkt zum Jahresende mindestens auf Vorjahresniveau. Sollten sich noch Transaktionen im Milliardenbereich anbahnen, ist auch ein neues Rekordjahr möglich“, sagt Hans Niethammer, Leiter des Bereichs Investment Grade Origination der UniCredit.
Starke Dynamik bei grünen Schuldscheinen
Auch der Markt für grüne Schuldscheine war im ersten Halbjahr 2019 von einer hohen Dynamik geprägt. Mit den grünen Schuldscheinen von Lidl Austria, VW Immobilien, Acciona, Porsche und Barry Callebaut gab es zur Jahresmitte bereits fast so viele Transaktionen wie im gesamten Jahr 2018. Mit Emittenten aus Automobilindustrie, Einzelhandel sowie der Lebensmittelbranche zeigte sich zudem eine breitere Streuung hinsichtlich der Sektoren.