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14.09.2017 Investmentbanking & Research
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UniCredit Analyse zum Oktoberfest: Wiesn-Inflation bleibt über der Drei-Prozent-Marke

Wenn es am Samstag in München wieder heißt „O’zapft is“ und das 184. Oktoberfest beginnt, wird jeder Besucher erneut etwas tiefer in die Tasche greifen müssen als im Vorjahr. Denn die Preise auf der Wiesn sind auch in diesem Jahr abermals gestiegen. Für eine Maß Bier werden 2017 im Durchschnitt 10,83 Euro fällig – 29 Cent mehr als im Vorjahr. Der traditionell von UniCredit ermittelte Wiesn Visitor Price Index (WVPI) stieg in diesem Jahr um 3,1 Prozent. Er wird aus den Preisen für zwei Maß Bier, ein halbes Hendl und einer Fahrkarte für den öffentlichen Nahverkehr berechnet und ist Bestandteil der heute veröffentlichten UniCredit Analyse „Oktober-fest 2017: beer liquidity to remain ample“.

Auch wenn die Wiesn-Inflation damit unter dem Höchstwert von 3,5 Prozent aus dem Vorjahr liegt, bleibt die Teuerungsrate über der Drei-Prozent-Marke und damit auch deutlich über der allgemeinen Entwicklung der Verbraucherpreise in Deutschland. Doch während die Preise auf dem Okto-berfest wie gewohnt nahezu ungebremst steigen, wurde ein anderer Trend zuletzt unterbrochen. Der Pro-Kopf Bierkonsum hatte in der Vergangenheit kontinuierlich angezogen – von rund 0,9 Litern im Jahr 1985 auf einen Spitzenwert von 1,3 Litern 2015. Im vergangenen Jahr trank jeder Besucher durchschnittlich aber nur noch 1,18 Liter.

„Es wird interessant sein, zu sehen, ob die deutlichen Preissteigerungen eventuell einen nachhaltigen Effekt auf den Bierabsatz auf dem Oktoberfest haben. Womöglich spiegelt der Rückgang des Pro-Kopf Bierkonsums sogar einen Wandel des Konsumverhaltens der Wiesn-Besucher wider“, sagte Dr. Thomas Strobel, Volkswirt bei UniCredit und Autor der Analyse. Sinkende Bierpreise sind allerdings selbst vor dem Hintergrund eines zurückgehenden Konsums unwahrscheinlich.

Der Abwärtsdruck auf die Bierpreise ist angesichts des beschränkten Wettbewerbs auf dem Oktoberfest gering. In den Wiesn-Zelten darf nach langer Tradition nur Münchner Bier ausgeschenkt werden. Zudem sind die Anforderungen für die Zelt-Betreiber hoch. Insgesamt gibt es nur sechs Oktoberfestbrauereien. Und von den steigenden Kosten für einen Wiesn-Besuch werden sich die Besucher wohl auch in diesem Jahr nicht abschrecken lassen.

Ansprechpartner für Presse
Nicholas Wenzel

HypoVereinsbank
Arabellastraße 12
81925 München
Deutschland
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