- Ergebnis vor Steuern von 197 Mio €; Sonderbelastung durch hohe EU-Bankenabgabe
- Zinsüberschuss trotz schwierigem Marktumfeld erfreulich stabil, Provisionsüberschuss mit deutlichen Zuwächsen; schwaches Handelsergebnis
- Stabile Kostenentwicklung trotz neuer Marketingkampagne und gestiegener regulatorischer Anforderungen
- Alle Geschäftsbereiche mit positivem Ergebnisbeitrag
- Strategische Neupositionierung des Privatkundengeschäfts voll im Plan
- Kapitalquoten und Bilanzstrukturzahlen spiegeln Stärke und Solidität der HypoVereinsbank wider
Die HVB Group (im Folgenden auch HypoVereinsbank) hat die stabile Quartalsentwicklung des vergangenen Jahres fortgesetzt. Sie erwirtschaftete im ersten Quartal 2015 ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 197 Mio €. Belastet wurde das Quartalsergebnis durch ein gegenüber dem Vorjahr schwächeres Handelsergebnis sowie die erstmals angefallene EU-Bankenabgabe in Höhe von 70 Mio €. Die Bankenabgabe wurde gemäß den entsprechenden Vorschriften mit dem vollen zu erwartenden Jahresbeitrag im ersten Quartal 2015 berücksichtigt. Das Vorsteuerergebnis des Vorjahres in Höhe von 289 Mio € konnte dadurch nicht erreicht werden.
„Die Kombination aus niedrigen Zinsen, schwachem Euro, billigem Öl und Preisstabilität sichert derzeit den konjunkturellen Rückenwind in Deutschland. Doch der Aufschwung ist aufgrund fehlender Investitionen und Innovationen nicht nachhaltig und wird durch anhaltende geopolitische Unsicherheiten beeinträchtigt. Trotzdem haben wir in allen Geschäftsbereichen wieder ein positives Ergebnis erzielt, den Provisionsüberschuss deutlich gesteigert und den Zinsüberschuss stabil gehalten. Belastet wurde unser Ergebnis allerdings auch wie bei allen anderen Banken durch die drastisch gestiegene EU-Bankenabgabe“, sagte Dr. Theodor Weimer, Sprecher des Vorstands der HypoVereinsbank. „Wir werden weiterhin den Fokus auf Profitabilität und effizientes Risikomanagement legen und unser Wachstum vor allem im Private Banking & Wealth Management sowie im Geschäft mit Unternehmenskunden konsequent vorantreiben.“
Trotz des historisch niedrigen Zinsniveaus konnte der Zinsüberschuss im ersten Quartal 2015 mit 652 Mio € stabil gehalten werden und der Provisionsüberschuss mit einem sehr erfreulichen Ergebnis von 302 Mio € deutlich um 18,4% gegenüber dem ersten Quartal 2014 gesteigert werden. Das Handelsergebnis sank im ersten Quartal um 86 Mio € auf 180 Mio €.
Der Verwaltungsaufwand lag mit 917 Mio € infolge des konsequenten Kostenmanagements fast unverändert auf Vorjahreshöhe (907 Mio €) – trotz erhöhter Marketingaufwendungen infolge der im Dezember 2014 gestarteten Werbekampagne und gestiegener regulatorischer Kosten. Die Kreditrisikovorsorge belegt weiterhin einen sehr niedrigen Vorsorgebedarf und liegt mit lediglich 62 Mio € für das erste Quartal 2015 um 16 Mio € unter dem entsprechenden Vorjahreswert (78 Mio €).
Alle Geschäftsbereiche mit positivem Ergebnisbeitrag
Zum Ergebnis vor Steuern der HypoVereinsbank konnten beide Geschäftsbereiche mit positiven Ergebnissen beitragen:
Der Geschäftsbereich Corporate & Investment Banking erzielte im ersten Quartal 2015 ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 130 Mio €. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Rückgang um 38 Mio €. Jedoch wurde das Ergebnis durch die Aufwendungen für die EU-Bankenabgabe belastet. Die operativen Erträge sanken dagegen nur leicht um 30 Mio € auf 532 Mio € (Vorjahreszeitraum: 562 Mio €). Dieser Rückgang resultierte in erster Linie aus einem niedrigeren Handelsergebnis (-64 Mio € auf 182 Mio €). Dies konnte jedoch durch den verbesserten Zinsüberschuss (+12 Mio € auf 262 Mio €) und die sehr kräftige Steigerung des Provisionsüberschusses (+47 Mio € auf 91 Mio €) bei konstantem Verwaltungsaufwand nahezu kompensiert werden.
Auch der Geschäftsbereich Commercial Banking ist durch Aufwendungen für die EU-Bankenabgabe belastet. Gleichzeitig stiegen die Verwaltungsaufwendungen infolge erhöhter Marketingausgaben für die neue Werbekampagne. Das Ergebnis vor Steuern sank auf 57 Mio € (Vorjahreszeitraum: 111 Mio €). Die operativen Erträge entwickelten sich dagegen erfreulich stabil (605 Mio € gegenüber 631 Mio € im 1. Quartal 2014). Trotz des niedrigen Zinsniveaus blieb der Zinsüberschuss konstant, hauptsächlich bedingt durch das starke Neugeschäft in der gewerblichen Immobilienfinanzierung. Auch beim Provisionsüberschuss konnte das gute Niveau des Vorjahreszeitraums wieder erreicht werden.
Das Marktumfeld im Geschäft mit Unternehmenskunden in Deutschland bleibt infolge geringer Investitionen und einer verhaltenen Kreditnachfrage weiterhin anspruchsvoll. Dagegen konnte die HypoVereinsbank vor allem mit international tätigen Unternehmenskunden im ersten Quartal wachsen. Auch im Bereich Wealth Management konnte der Wachstumskurs fortgesetzt werden.
Strategische Neupositionierung des Privatkundengeschäfts im Plan
Planmäßig läuft die im August 2014 gestartete Modernisierung des Privatkundengeschäfts. Bis Jahresende wird diese abgeschlossen sein. Bislang wurden bundesweit mehr als 155 Filialen vollständig umgebaut und mit modernster Technik ausgestattet. Bis Jahresende 2015 sind alle 341 Filialen modernisiert. Parallel hat die HypoVereinsbank ihr mobiles und internetbasiertes Beratungs- und Serviceangebot weiter ausgebaut. Unter anderem wurde ein neuer Beratungsprozess in allen Filialen und in der Online Filiale etabliert, der Kunden eine ganzheitliche Vermögensberatung mit einer höheren Individualität, Transparenz und Interaktion sichert. Sämtliche Berater wurden zudem geschult, im nächsten Schritt ist die externe Zertifizierung aller Berater geplant.
Die Modernisierung hat im ersten Quartal bereits zu ersten ergebniswirksamen Effekten geführt. So stieg beispielsweise das Anlagevolumen, insbesondere im Wertpapiergeschäft. Deutliche Zuwächse gab es auch in der privaten Baufinanzierung.
Kapitalquoten spiegeln Stärke der HypoVereinsbank wider
Die HypoVereinsbank weist seit Jahren eine exzellente Kapitalausstattung aus. Sowohl bei der Kernkapitalquote (Tier 1 Ratio) als auch bei der harten Kernkapitalquote (CET1 Capital Ratio) belief sich der Wert zum 31. März 2015 auf 21,8% gegenüber 22,1% zum Jahresultimo 2014. Die Eigenmittelquote lag bei 22,4% nach 22,9% zum Jahresende 2014. Damit lagen diese bankaufsichtsrechtlichen Quoten nach Basel III sowohl im nationalen als auch im internationalen Vergleich auf einem hervorragenden Niveau.
Das bilanzielle Eigenkapital stieg aufgrund des im ersten Quartal 2015 erwirtschafteten Konzernüberschusses gegenüber dem Jahresultimo 2014 um 138 Mio € auf 20,7 Mrd €. Bei einer gegenüber dem Vorjahresultimo um 13,0% gestiegenen Bilanzsumme in Höhe von 339,4 Mrd € lag die Verschuldungsquote, als das Verhältnis zwischen Kernkapital und der Gesamtrisiko-Position (Risikopositionswerte aller Aktiva und außerbilanzielle Posten) bei 5,8% nach 6,1% zum 31. Dezember 2014.
Der vollständige Zwischenbericht zum 31. März 2015 wird auf der Investor Relations Website unter www.hvb.de/ir veröffentlicht.