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10.04.2014 Kultur, Gesellschaft, CSR
east forum Berlin stößt Debatte über gemeinsamen europäischen Wirtschaftsraum an - Ukraine und Russland hochrangig vertreten
- Berliner Konferenz versammelt 300 Unternehmensvertreter und Politiker aus 20 Ländern
- Suche nach wirtschaftlichen Lösungen für Ukraine-Konflikt

Mit einem eindringlichen Appell an die verantwortlichen Politiker in Ost und West, alles für eine friedliche Lösung des Ukraine-Konfliktes zu tun und Schaden von der europäischen Wirtschaft abzuwenden, endete am Donnerstagnachmittag das 2. east forum Berlin. An der zweitägigen Konferenz, die gemeinsam von der UniCredit und dem Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft organisiert und vom Land Berlin unterstützt wurde, nahmen am 9. und 10. April rund 300 Unternehmensvertreter und Politiker aus 20 Ländern teil, 16 Botschaften präsentierten sich mit eigenen Ständen. Minister aus zehn Ländern waren beim east forum Berlin vertreten, darunter Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier und der moldauische Premierminister Iurie Leanca, die gemeinsam mit dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit und EU-Kommissar Günter Oettinger (Videobotschaft) zur Eröffnung des east forum Berlin sprachen.

„Das east forum Berlin unterstreicht in einer kritischen Zeit den Willen der Wirtschaft, über gemeinsame wirtschaftliche Interessen auch zu gemeinsamen politischen Lösungen beizutragen“, sagte Ost-Ausschuss-Vorsitzender Eckhard Cordes am Ende der zweitägigen Debatten. „Wir haben mit dem Forum ein Zeichen für mehr Dialog und gegen Konfrontation gesetzt.“

Giuseppe Scognamiglio, Head of Public Affairs bei der UniCredit, fügte hinzu: „Der allgemeine Konsens beim East Forum war, dass es das einzig Vernünftige ist, zu reden und zu verhandeln, und genau das haben wir an diesen beiden Tagen getan.”

Besonders bemerkenswert war die Teilnahme des Ersten russischen Vize-Premiers Igor Schuwalow und des ukrainischen Wirtschaftsminister Pawel Scheremeta, die sich beide an einer Diskussionsrunde zu den zukünftigen Handelsbeziehungen in Europa beteiligten. Der Ukraine-Konflikt war nicht zuletzt durch eine Konkurrenzsituation zwischen einer EU-Assoziierung der Ukraine und deren Integration in die von Russland gegründete Zollunion ausgelöst worden. Dass es Auswege aus dieser Entweder-Oder-Situation geben kann, zeigte eine Analyse von

Berlin Economics, die auf dem Forum vorgestellt wurde. Entgegen der landläufigen Meinung können die Ukraine, Moldau und Georgien sowohl mit der EU als auch mit der russisch-geführten Zollunion Freihandel betreiben, so das Ergebnis der Analyse.

Hauptidee des east forum Berlin und Kern der Debatten ist die Schaffung eines gemeinsamen europäischen Wirtschaftsraums von Lissabon bis Wladiwostok. „Von einem Freihandelsabkommen zwischen der EU und der Zollunion würden beide Seite stark profitieren“, sagte Ost-Ausschuss-Vorsitzender Cordes. „Die EU könnte ihre Exporte in die Länder der Zollunion erhöhen und die Länder der Zollunion könnten ihre Abhängigkeit vom Energiesektor reduzieren und ihre Wirtschaft modernisieren.“

In einer weiteren Diskussionsrunde ging es um die Verbesserung der Bedingungen für ausländische Direktinvestitionen. Diese sind in den vergangenen Jahren in Mittel- und Osteuropa deutlich gesunken.

"Die Krise, mit der wir derzeit konfrontiert sind, hätte zu keinem kritischeren Zeitpunkt für die europäischen Nationen kommen können. Wenn diese Spannungen nicht abgebaut werden können, wenn wir unsere Differenzen nicht beseitigen können, werden die Wirtschaftssysteme aller europäischen Länder, egal ob im Osten oder im Westen, beträchtlichen Schaden erleiden“, sagte Giuseppe Vita, Vorsitzender des Verwaltungsrats der UniCredit. „Deshalb hoffe ich sehr, dass in diesem Forum die Weisheit, die Vernunft und die intellektuelle Aufrichtigkeit zum Tragen kommen, die einen nützlicheren und sinnvolleren Dialog zur aktuellen Krise ermöglichen."

Das east forum Berlin wurde im Jahr 2013 von der UniCredit und dem Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft ins Leben gerufen. Das Land Berlin setzte in diesem Jahr mit dem „European Business and Science Forum“ (EBSF) einen eigenen Schwerpunkt im Rahmen des east forums Berlin. Zu diesem Side-Event mit dem Schwerpunkt auf Energie, Umwelt und Abfallmanagement reisten rund 50 Teilnehmer aus ganz Europa an. www.ebsf2014.eu

Weitere Informationen zu Teilnehmern und zum Programm des east forum Berlin finden Sie auf der Seite: www.eastforum-berlin.de

East - das geopolitische und internationale Wirtschaftsmagazin (erscheint in 21 Ländern) bietet ein niveauvolles Forum zur Diskussion über internationale Wirtschaft, Politik und Kultur mit Fokus auf Europa und dessen Beziehungen zu den Schwellenländern im Süden und insbesondere im Osten.

Pressekontakte zum east forum Berlin:

Andreas Metz
Leiter Presse und Kommunikation
Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft
Tel: +49 30 2028-1441
A.Metz@bdi.eu

Ansprechpartner für Presse
Nicole Selle

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