Kellnerin erhält Trinkgeld
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Wie viel Trinkgeld gibt man im Ausland?

Keine einfache Frage, denn je nach Destination unterscheiden sich auch die Gepflogenheiten: von Ländern, in denen Trinkgeld ein absolutes Muss ist bis hin zu Regionen, in denen Trinkgeld als Beleidigung aufgefasst wird. Damit du beim nächsten Urlaub in kein Fettnäpfchen trittst, haben wir die wichtigsten Länder aufgelistet.

von Solveig Michelsen, MARCO POLO Redaktion, 14.03.2024

Wie viel Trinkgeld gibt man im Ausland?

  • Kellnerin erhält Trinkgeld

Keine einfache Frage, denn je nach Destination unterscheiden sich auch die Gepflogenheiten: von Ländern, in denen Trinkgeld ein absolutes Muss ist bis hin zu Regionen, in denen Trinkgeld als Beleidigung aufgefasst wird. Damit du beim nächsten Urlaub in kein Fettnäpfchen trittst, haben wir die wichtigsten Länder aufgelistet.

von Solveig Michelsen, MARCO POLO Redaktion, 14.03.2024

Trinkgeld in Österreich

Ähnlich wie in Deutschland sind hier 5-10% des Betrags in Restaurants und für den Taxifahrer üblich – je nachdem, wie zufrieden man mit dem Service war. Kofferträger im Hotel bekommen einen Euro pro Gepäckstück; dem Zimmermädchen kann man am Ende des Urlaubs ein bis zwei Euro pro Tag auf dem Nachttisch hinterlassen.

Trinkgeld in Italien und Kroatien

Hier gelten rund 10% des Restaurantbetrags als angemessenes Trinkgeld. Dies kann auch geringer ausfallen, wenn bereits ein Gedeck miteingerechnet wurde. Als unhöflich gilt es, das Trinkgeld dem Chef auszuhändigen; genauso unbeliebt ist die Unsitte der Deutschen, getrennt bezahlen zu wollen. In Bars wird kein Trinkgeld erwartet, beim Taxifahren rundet man einfach auf.

Trinkgeld in Spanien und Portugal

In Restaurants lässt man 5-10% des Rechnungsbetrags einfach auf dem Tisch liegen. Aber bitte keine Kupfermünzen: Kleinstbeträge gelten hier als äußerst knickerig. Bei einer Taxifahrt werden auf die nächsten 50 Cent oder den vollen Euro aufgerundet. Im Hotel gibt man rund fünf Euro pro Übernachtung.

Trinkgeld in Frankreich

Auch in Frankreich wird das Trinkgeld im Restaurant nicht persönlich übergeben, sondern einfach liegen gelassen. Und 10% vom Verzehrwert sollten es hier auf jeden Fall sein. Der Taxifahrer erhält den gleichen Aufschlag von 10%. Im Hotel sind Trinkgelder nicht üblich.

Trinkgeld in Griechenland

In Griechenland freut man sich ebenfalls über eine kleine Zugabe: Je nach Exklusivität des Restaurants tut es hier ein Aufrunden (z.B. in Tavernen) oder ein Trinkgeld von 10%. Bei Taxifahrten wird der Preis einfach aufgerundet.

Trinkgeld in der Türkei

In der Türkei gilt es als äußerst unhöflich, kein Trinkgeld zu geben. In Restaurants sind 6-10% üblich, die auf dem Tisch liegen gelassen werden. Wie in Italien werden auch hier getrennte Rechnungen meist verweigert – Knausrigkeit ist eine unfeine Tugend.

Trinkgeld in Großbritannien

Falls keine „Service Fee“ auf der Rechnung erscheint, kann man mit 10% Trinkgeld nichts falsch machen; sonst rundet man einfach auf. Im Pub, wo meist selbst am Tresen geordert wird, ist Trinkgeld nicht üblich. Das Zimmermädchen im Hotel ist mit einem Pfund pro Übernachtung zufrieden. Im Taxi wird der Fahrpreis einfach aufgerundet.

Trinkgeld in den Benelux-Ländern

In Restaurants, Taxis und Hotels sind die Trinkgelder bereits im Preis inkludiert. Guten Service kann man dennoch honorieren, ohne dass man deshalb einen Fauxpas begeht. Ungewohnt für die meisten Urlauber ist die Tatsache, dass auch Platzanweiser im Theater oder Kino ein kleines Trinkgeld bekommen.

Trinkgeld in Skandinavien

In Finnland, Norwegen und Dänemark erwarten Kellner kein Trinkgeld. Eine Ausnahme bildet Schweden: Hier gibt man rund 10% Trinkgeld in den Restaurants. In finnischen Restaurants wird manchmal Garderobengeld verlangt. Außerdem ist hier ein Obolus für den Kofferträger üblich.

Trinkgeld in den USA und Kanada

Nachdem die Bedienung in Restaurants oft ausschließlich vom Trinkgeld lebt und nur selten einen Grundlohn bekommt, sollte die finanzielle Anerkennung auch großzügig ausfallen: mindestens 15-20% gelten als Richtwert. Im Hotel kriegt der Page pro Gepäckstück einen Dollar, ebenso wie die Zimmermädchen: Ein bis zwei Dollar pro Nacht sind hier angemessen. Das Trinkgeld sollte gut sichtbar aufs Kopfkissen gelegt werden.

Trinkgeld in Nordafrika

In Marokko, Tunesien und Ägypten sind etwa 10-15% Trinkgeld üblich. Das gilt vorrangig für Restaurants; aber auch viele andere Dienstleister freuen sich über etwas „Bakschisch“.

Trinkgeld in den Vereinigten Arabischen Emiraten

In Dubai wird zu etwa 10% Trinkgeld geraten – sofern das Bedienungsgeld auf die Rechnung nicht schon aufgeschlagen wurde. Allerdings sollte man hier zwischen manchmal sehr stolzen Arabern unterscheiden und dem oft ausländischen Servicepersonal, das auf Trinkgelder angewiesen ist.

Trinkgeld in Russland

In Russland gibt es keine ausgeprägte Trinkgeldtradition. Gehobene Restaurants beinhalten meist von Haus aus ein Service-Entgelt.

Trinkgeld in Asien

Viele Asiaten betrachten einen guten Service als Selbstverständlichkeit und fühlen sich durch ein Trinkgeld deshalb herabgesetzt. Besonders in Japan gilt das „Tipping“ in Restaurants als Beleidigung. Ausnahmen sind Touristenzentren, die die westlichen Standards übernommen haben, sowie Thailand, wo sich ein Trinkgeld von rund 10% inzwischen eingebürgert hat.

Trinkgeld in Mittelamerika

Bedienungen, Zimmermädchen, Kofferträger und auch Parkplatzwächter sollten mit rund 10% Trinkgeld bedacht werden. Feste Regelungen oder Gepflogenheiten gibt es hier aber nicht.

Trinkgeld in der Südsee

Achtung: Hier ist die Trinkgeld-Annahme aus traditionellen Gründen verboten! Bringe also niemanden in Verlegenheit! Ausnahme ist Französisch Polynesien, wo das Trinkgeld wie in Frankreich gehandhabt wird.

Trinkgeld in Australien und Neuseeland

Während in Australien das Trinkgeld noch unüblich ist, wird in Neuseeland guter Service schon mal honoriert. Bei wirklich exzellenten Leistungen kann man dann 10% auf den Rechnungsbetrag aufschlagen.