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16.12.2013 Privatkunden/Retail
UniCredit veröffentlicht Konjunktur- & Kapitalmarktausblick für 2014
- Europa steht 2014 vor dem Comeback – Deutschland als Wachstumslokomotive
- Steigende Zinsen in Deutschland
- DAX zur Jahresmitte bei 10.000 Punkten erwartet

Die Wirtschaft in der Eurozone steht vor einem Comeback: Nach Einschätzung der UniCredit dürfte sie nach einem Minus von 0,4% in diesem Jahr 2014 wieder mit 1,5% wachsen. Sowohl in Frankreich, Italien und Spanien stehen die Zeichen auf spürbarer Konjunkturerholung. „Deutschland übernimmt dabei einmal mehr die Rolle der Wachstumslokomotive. Für nächstes Jahr rechnen wir mit einem Plus von 2,5%“, sagt Andreas Rees, Chefvolkswirt Deutschland bei der UniCredit. Für diesen Optimismus gibt es mehrere Gründe: Frühindikatoren wie Umfragen unter Unternehmen und privaten Haushalten befinden sich europaweit im Aufwärtstrend. Die sich abzeichnende synchrone Erholung belebt den innereuropäischen Handel und erhöht die Chancen auf einen sich selbst tragenden Aufschwung. Zu einem guten Teil ziehen dabei die deutschen Unternehmen die EWU mit. Die Auflösung des Investitionsstaus und die steigende Nachfrage nach industriellen Zwischengütern kommen der Wirtschaft in der restlichen Eurozone zugute. Immerhin machen diese beiden Gütergruppen 70% bis 80% der Exporte Frankreichs, Italiens und Spaniens nach Deutschland aus. Neben einem Anziehen der Investitionskonjunktur durch die Unternehmen tragen auch die deutschen Privathaushalte zum Wachstum bei. Eine weiter steigende Beschäftigung sowie kräftige Impulse auf dem Wohnimmobilienmarkt stützen die Konjunktur.

Steigende Renditen in Deutschland
UniCredit erwartet in den kommenden zwölf Monaten einen Anstieg der Rendite zehnjähriger deutscher Staatsanleihen auf 2,5%. Ein Aspekt ist das, eingangs erwähnte, positiv überraschende Wirtschaftswachstum im Euroraum von 1,5% in 2014 – rund 0,5 Prozentpunkte über der derzeitigen Konsenserwartung. Daneben wird die Inflationsrate im Euroraum zwar länger anhaltend unterhalb des Zentralbankmandats von knapp 2% verharren, der Tiefpunkt liegt aber hinter uns. "Die Befürchtung "japanischer Verhältnisse" - sprich eine Deflation bei geringem Wirtschaftswachstum - einschließlich extrem niedriger Renditeniveaus über mehrere Jahre teilen wir somit nicht“, sagt Michael Rottmann, Leiter der Zinsanalyse bei der UniCredit. Für steigende Renditen spricht zudem die Reduzierung und letztlich das Ende der Anleihekäufe durch die US-Notenbank. Das wird auch an deutschen Staatsanleiherenditen nicht spurlos vorbeigehen. Die Geldmarktsätze werden hingegen auf dem gegenwärtig niedrigem Niveau verharren. Weder im Euroraum, noch in den USA zeichnet sich für 2014 eine Leitzinsanhebung ab. Basierend auf der Erwartung einer ersten Leitzinsanhebung im Euroraum im zweiten Halbjahr 2015 sehen wir den Drei-Monats-Geldmarktsatz per Ende 2014 um 0,25%.

EUR-USD- Wechselkurs steigt auf 1,40
Im Gegensatz zur Konsenserwartung eines deutlich sinkenden EUR-USD Kurses erwartet die UniCredit eine leichte Befestigung des Euros mit einer Punktprognose von 1,40 zum Jahresende 2014. Zwar dürften sich die Zinsdifferenzen zwischen den USA und dem Euroraum als Konsequenz der in 2014 versiegenden Anleihekäufe der US-Notenbank ausweiten, jedoch wird dieser Effekt von vier Impulsen überkompensiert: Erstens, der hohe Leistungsbilanzüberschuss im Euroraum von rund 2,5% des BIP. Zweitens, die bereits erwähnte positive Wachstumsüberraschung im Euroraum. Drittens, eine Erhöhung des Euro-Anteils innerhalb der globalen Währungsreserven. Dieser Aspekt reflektiert die global wachsende Zuversicht in den Euroraum, nachdem der Anteil des Euros an den globalen Währungsreserven nach Ausbruch der EUR-Staatsschuldenkrise in 2010 von 25% auf 22% (basierend auf konstanten Wechselkursen) gesunken ist. Für einen weiteren Impuls dürfte die erwartete positive Performance europäischer Aktien, aber auch die Outperformance gegenüber dem US-Aktienmarkt, sorgen.

DAX peilt 10.000-Punkte-Marke an
Die UniCredit erwartet, dass Euro STOXX 50 und DAX ihren Aufwärtstrend in 2014 fortsetzen werden. „Dabei dürfte insbesondere das erste Halbjahr gute Rahmenbedingungen bieten, da sich der Trend steigender Konjunkturerwartungen fortsetzt. Im zweiten Halbjahr bleibt der Grundton aktienmarktfreundlich, aber der Rückenwind wird geringer“, sagt Tammo Greetfeld, Aktienstratege bei der UniCredit. Das liegt zum einen daran, dass die verbesserten Konjunkturerwartungen sich dann bereits wieder abschwächen und zum anderen, dass die FED dann die Anleihekäufe zunehmend gedrosselt haben dürfte. Das Indexziel von UniCredit für den Euro STOXX 50 zur Jahresmitte lautet 3250 Punkte und zum Jahresende 2014 3150 Punkte. Für den DAX erwartet die UniCredit zur Jahresmitte einen Indexstand von 10000 Punkten, zum Jahresende 2014 von 9700 Punkten. Nach der Bewertungsausdehnung in 2012 und 2013 wird es in 2014 von größerer Bedeutung sein, dass der Aufwärtstrend am Aktienmarkt durch steigende Unternehmensgewinne untermauert wird. Per Ende 2014 sollten die Indizes im Vergleich zu heute per saldo keine Bewertungsausdehnung verzeichnen.

Angesichts der positiven Konjunkturentwicklung erwartet die UniCredit, dass sich die Gewinnentwicklung der Unternehmen in 2014 in allen Ländern der Eurozone verbessert. Die deutlich höheren Wachstumserwartungen für Deutschland in 2014/15 im Vergleich zu den anderen großen EWU-Ländern sprechen dafür, dass die Gewinnentwicklung deutscher Unternehmen im relativen Vergleich weiterhin positiv verlaufen wird. UniCredit empfiehlt den deutschen Aktienmarkt gegenüber den anderen großen Aktienmärkten der EWU überzugewichten. Investments am deutschen Aktienmarkt bleiben damit besonders aussichtsreich und der positive relative Trend der vergangenen Jahre sollte sich fortsetzen.

Unter den STOXX Europe 600 Sektoren hält die UniCredit Sektoren für besonders aussichtsreich, die von höheren Investitionen der Unternehmen profitieren (Industrial Goods & Services, Technology). Überdurchschnittlich sollten sich auch Sektoren entwickeln die in besonderem Maße von einer Belebung des privaten Verbrauchs profitieren (Retail, Travel & Leisure). In diesem Kontext zählen auch „Food & Beverage“ und „Personal & Household Goods“ zu den Favoriten. Diese zeichnen sich durch einen stabilen positiven Gewinntrend aus und bieten die Chance von der positiven mittelfristigen Wachstumsperspektive in den Emerging Markets zu profitieren.

Die Marktprognosen im Überblick:

  Mitte 2014
 
Jahresende 2014
 
DAX
 
10.000
 
9.700
 
Euro STOXX 100
 
3.2100
 
3.1100
 
Euro-USD
 
1,36
 
1,40
 
3M Euribor
 
0,20%
 
0,25%
 
Zehnjährige Rendite
 
2,15%
 
2,100%
 
Öl-Preis (Brent) in USD je Fass
 
106
 
104
 
Wirtschaftswachstum Deutschland
 
  2,5%
 
Wirtschaftswachstum Eurozone
 
  1,5%
 

Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für eine künftige Wertentwicklung.

Ansprechpartner für Presse
Nicole Selle

HypoVereinsbank
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Deutschland
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