Nachhaltigkeit sorgt für Modernisierungsschub

Teil 2 der Branchenstudie der Nachhaltigkeitsberatung akzente und der HVB mit sechs weiteren bedeutenden Branchen:

  • Automotive
  • Energieversorgung
  • Logistik
  • Real Estate
  • Software
  • Textil und Bekleidung
Erläuterunng Green deal

Der Green Deal und die Sustainable Finance-Strategie der Europäischen Union sowie das deutsche Lieferkettengesetz fordern mittelständische Unternehmen in schwierigen Zeiten zusätzlich heraus. Welche Themen die Betriebe dabei am meisten beschäftigen, zeigt die Fortsetzung der Studie „Nachhaltigkeit im Mittelstand“, die sechs weitere Branchen untersucht.

Pandemie und Ukraine-Krieg erschüttern derzeit Lieferketten und Absatzmärkte. Steigende Energie- und Rohstoffpreise setzen die Betriebe zusätzlich unter Druck. Viele Betriebe treffen die gestiegenen Anforderungen an Nachhaltigkeit daher zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Andererseits zwingen diese Trends die Unternehmen vermehrt dazu, ihre Nachhaltigkeitsbemühungen zu verstärken. Energiesparmaßnahmen senken Kosten. Die Stärkung der Kreislaufwirtschaft erhöht die Resilienz gegenüber globalen Versorgungskrisen.

Die Fortsetzung der Studie „Nachhaltigkeit und Mittelstand“ der Nachhaltigkeitsberatung akzente und der HypoVereinsbank zeichnet ein ambivalentes Bild. Unstrittig ist, dass Ereignisse wie der Ukraine-Krieg mit all seine Begleiterscheinungen wie drohender Rohstoffknappheit und Unsicherheit in der Lieferkette die Geschäfte vieler Mittelständler massiv beeinflussen. Ihre Antworten hinsichtlich der Transformation zu mehr Nachhaltigkeit aber fallen unterschiedlich aus.

Während viele Vorreiter die ‚Flucht nach vorn‘ antreten und ihre Bemühungen etwa auf dem Energiesektor nochmals verstärken, würden andere ihre Bemühungen angesichts der Krisenlage lieber zurückfahren oder aussetzen. Allerdings lassen ihnen die zunehmenden Anforderungen der Regulatorik, etwa das neue Lieferkettengesetz, die Taxonomie-Verordnung der EU und die bevorstehende CSR-Berichtspflicht, dafür nur wenig Spielraum.

Für die Aktualisierung und Fortsetzung der erstmals 2021 erschienenen Studie „Nachhaltigkeit im Mittelstand“ wurden sechs weitere Schlüsselbranche der deutschen Wirtschaft im Hinblick auf den Status und die besonderen Herausforderungen der Nachhaltigkeit untersucht:

  • Automobil- und Zulieferindustrie
  • Energieversorger
  • Textil
  • Real Estate
  • Logistik und Software
„Der EU-Aktionsplan zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums zielt darauf ab, möglichst viele Mittel in die Transformation unserer Wirtschaft zu lenken. Das ist auch aus Risikogesichtspunkten richtig. Indem wir auf nachhaltige Finanzierungsquellen umstellen, gelingt es uns, auf lange Frist klug zu investieren.
Dr. Andreas Wagner
verantwortlich für Sustainable Finance bei der HypoVereinsbank

Eine Standortbestimmung und Orientierung bietet die gemeinsame Studie „Nachhaltigkeit im Mittelstand“ der Nachhaltigkeitsagentur akzente und der HypoVereinsbank. Sie zeigt die Anforderungen auf und welche Chancen sich daraus für Unternehmen ergeben.

In sechs Schlüsselbranchen gibt sie Einblicke in die Strategien und Maßnahmen mittelständischer Unternehmen auf ihrem Weg zu einem nachhaltigen Geschäftsmodell.

Bei allen Unterschieden zwischen den untersuchten Branchen stellt die Studie folgende Gemeinsamkeiten und Trends fest.

  • Umfassendes Nachhaltigkeitsverständnis noch selten
    Nachhaltigkeit heißt für die meisten kleinen und mittelständischen Unternehmen Umweltschutz und Arbeitssicherheit. Themen wie Übernahme der Verantwortung für die gesamte Lieferkette, verantwortungsvolle Unternehmensführung oder Diversität sind nur selten auf dem Schirm der Entscheider.
  • Motivation unterscheidet sich nach Größe
    Die meisten Mittelständler setzen Nachhaltigkeit aus eigenem innerem Antrieb um. Doch je größer die Unternehmen sind, desto größer wird der Einfluss durch die Anforderungen von B2B-Kunden oder die Regulierung.
  • Attraktivität für Nachwuchs gilt als größter Nutzen
    Viele Unternehmen sehen den größten Nutzen darin, für Mitarbeiter attraktiv zu sein. Dass Kunden oder Konsumenten selten bereit sind, für Nachhaltigkeit mehr zu bezahlen, ist oft zu hören.
  • Organisation und Transparenz sind herausfordernd
    Viele Unternehmen zögern, Nachhaltigkeit organisatorisch zu verankern und Transparenz zu schaffen mit Hilfe eines Rahmenwerks wie den Standards der Global Reporting Initiative oder dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex.
  • Mehrpreisbereitschaft der Kunden wird unterschiedlich beurteilt
    Unternehmen, die Nachhaltigkeit skeptisch betrachten und vor allem auf externen Druck reagieren, zweifeln an der Bereitschaft der Kunden, mehr für nachhaltige Produkte auszugeben. Wo die Unternehmensführung vom Thema überzeugt ist, traut man sich zu, Kunden mit guten Argumenten von höheren Preisen zu überzeugen.

Die komplette Studie Nachhaltigkeit im Mittelstand zum Download

Die Kurzfassung der Studie zum Download .

Mittelständische Unternehmen profitieren, wenn sie beispielsweise in regenerative Energien investieren: z. B. durch niedrigere Zinssätze, attraktive Förderprogramme oder über die Ausgabe grüner Anleihen.

Details über einzelne Branchen – klicken Sie sich durch die wesentlichen Studienergebnisse

Dr. Andreas Wagner, verantwortlich für Sustainable Finance bei der HypoVereinsbank

"Ich bin überzeugt, dass wir in den kommenden Jahren erleben werden, wie sich in vielen Branchen nachhaltigkeitsgetriebene Geschäftsmodelle durchsetzen oder zumindest einen immer größeren Marktanteil bekommen. Das ist gerade für den Mittelstand eine große Chance. Denn kleine und mittlere Unternehmen sind traditionell sehr kundenorientiert, flexibel und innovativ. Voraussetzung ist, dass Nachhaltigkeit nicht als Bedrohung, sondern als Grundbedingung für Zukunftsfähigkeit verstanden wird.“

Hintergrund zur Studie

Für die Studie „Nachhaltigkeit im Mittelstand“ haben die Nachhaltigkeitsagentur akzente und die HypoVereinsbank Interviews mit Experten und mittelständischen Unternehmern sowie Geschäftsführern aus dem Kundenkreis der HypoVereinsbank in sechs Schlüsselbranchen geführt. Dabei wurden KMU und größere Familienunternehmen mit einem Jahresumsatz von 20 bis ca. 500 Mio. Euro berücksichtigt.

Basis der Studie sind die „HVB ESG Branchenbarometer“. Sie wurden von der HypoVereinsbank gemeinsam mit ISS ESG, einer weltweit führenden nachhaltigkeitsorientierten Ratingagentur entwickelt. Für jede Branche wurden die Schlüsselthemen für Nachhaltigkeit identifiziert. Sie decken Unternehmen der relevantesten globalen und nationalen Indizes, nicht-börsennotierte Anleihe-Emittenten sowie Unternehmen ab, deren Geschäftsmodell auf Nachhaltigkeitsziele ausgerichtet ist.

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